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Mercedes in Moskau: «Ein bittersüßes Rennen»

Von Otto Zuber
Robert Wickens

Robert Wickens

Hart erkämpfter fünfter Platz für Robert Wickens in Moskau: Der Kanadier lag lange Zeit auf Podestkurs, bis er wegen einer Beschädigung seiner Aerodynamik und dem Ausfall seiner Servolenkung auf Platz fünf zurückfiel.

Diese Position verteidigte er mit einer starken kämpferischen Leistung bis ins Ziel und wehrte noch in der letzten Kurve des Rennens einen Angriff von Edoardo Mortara (Audi) erfolgreich ab. Damit liegt der Kanadier nach zwölf Saisonrennen auf dem zweiten Rang der Fahrerwertung. Mit 118 Punkten hat Wickens zwölf Zähler Rückstand auf den Führenden Marco Wittmann (BMW).

Lucas Auer beendete das Rennen als Zehnter ebenfalls in den Punkterängen. Sein Mercedes-AMG DTM-Teamkollege Daniel Juncadella lag bis zur letzten Runde hinter Wickens auf dem sechsten Rang und hielt diesem mit einer starken mannschaftsdienlichen Leistung den Rücken frei. In der letzten Runde fiel er jedoch aufgrund eines Getriebefehlers bis auf Rang zwölf zurück.

Vier Mercedes-AMG DTM-Fahrer absolvierten am Sonntag in Moskau ein kleines Jubiläum: Christian Vietoris (70. DTM-Rennen), Robert Wickens (60. DTM-Rennen), Daniel Juncadella (50. DTM-Rennen) und Maximilian Götz (30. DTM-Rennen).

Stimmen zum Rennen

Robert Wickens (27 Jahre, Kanada): Ein bittersüßes Rennen für mich. Am Ende kann ich aber noch zufrieden sein, da ich teilweise gar nicht glaubte, dass ich es bis ins Ziel schaffen würde. Dani ist für mich der Held des Rennens. Ich kann ihm gar nicht genug für seine Unterstützung danken. Ohne ihn wäre ich nicht in die Punkte gekommen. Beim Duell mit Edoardo Mortara in der letzten Kurve war mir klar, dass es richtig eng werden würde. Aber ich habe großen Respekt vor ihm. Wir sind schon in der Formel 3 gegeneinander gefahren und kennen uns sehr lange. Unsere Zweikämpfe sind schon immer sehr sauber verlaufen.

Lucas Auer (21 Jahre, Österreich): Das war ein hartes Rennen. Aber zehnter Platz im Qualifying, zehnter Rang im Rennen und damit zweitbester Mercedes-Fahrer - das passt an so einem Tag schon. Im Vergleich zu gestern habe ich einen großen Sprung gemacht. Trotzdem war es nicht zu 100 Prozent unser Wochenende. Aber wenn ich an einem Wochenende, an dem ich nicht komplett zufrieden bin, immerhin noch Punkte mitnehme, dann bin ich doch ein wenig happy. Allerdings müssen wir jetzt hart arbeiten, damit wir am Nürburgring wieder weiter vorne mitmischen können.

Daniel Juncadella (25 Jahre, Spanien): Insgesamt war es ein guter Tag für mich. Endlich hatte ich ein normales Qualifying ohne Zwischenfälle oder Probleme. Im Rennen hatte ich einen guten Start, konnte mich aber nicht weiter verbessern. Im ersten Stint fuhr ich hinter Bruno, den ich auf der ersten Runde nicht überholen konnte. Dann hatte Robert leider ein Problem und ich versuchte, ihn zu verteidigen, weil er sehr mit dem Auto zu kämpfen hatte. Am Ende holte ich dann zwar keine Punkte, aber in einem Team hält man in solchen Situationen im Titelkampf einfach zusammen.

Christian Vietoris (27 Jahre, Deutschland): Das war leider nicht mein Wochenende. Bis zu diesem Rennwochenende waren wir überall recht stark. Jetzt hat es uns einmal getroffen. So ist der Rennsport eben manchmal. Von meinem Startplatz ist Rang 14 noch ganz versöhnlich. Aber ich freue mich jetzt schon auf den Nürburgring. Dort wollen wir es dann wieder zu unserem Wochenende machen.

Maximilian Götz (30 Jahre, Deutschland): Mit dem Qualifying war ich eigentlich ganz zufrieden. Aber wenn man im Rennen acht Plätze verliert, ist das natürlich nicht schön. Bis zum heutigen Rennen war ich das gesamte Wochenende über immer in den Top-10. Nur im zweiten Rennen lief es leider nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich musste mich stark nach hinten verteidigen und habe dadurch viel Zeit verloren. Zudem habe ich eine Strafe kassiert für einen Zweikampf mit Mortara. So konnte ich mein Ziel, in die Top-10 zu gelangen, leider nicht erreichen.

Gary Paffett (35 Jahre, England): Der Tag verlief heute ganz anders als gestern. Wir bekamen das Auto heute Vormittag nicht so richtig fürs Qualifying hin. Ich kämpfte mit dem Grip und hatte somit nicht die nötige Pace. Von so weit hinten ist es im Rennen dann sehr schwierig. Ich war mittendrin im Feld und hatte immer noch keine besonders gute Pace. Wie gesagt, es war leider das genaue Gegenteil zu gestern. Jetzt müssen wir am Nürburgring zurückschlagen.

Paul Di Resta (30 Jahre, Schottland): Das war ein etwas chaotisches Rennen. Wir hatten einen guten Speed, aber dann kam es zur Kollision mit Timo Glock. Es war eine 50:50-Situation. Er ließ die Tür offen, ich stach rein und dann hat er sie wieder zugemacht. Da konnte ich mich nicht in Luft auflösen. Danach war das Rennen für mich gelaufen. Schade, denn wir hatten heute den Speed für Platz drei.

Felix Rosenqvist (24 Jahre, Schweden): Mein Start war richtig gut. Dadurch konnte ich auf der ersten Runde einige Positionen gutmachen. Danach hing ich hinter einigen anderen Autos im Verkehr fest und konnte sie leider nicht überholen. Dann wurde ich überholt und neben die Strecke gedrückt. Dabei habe ich mit meinen Reifen viel Dreck aufgesammelt und in Folge dessen etliche Positionen verloren. Das war es dann für mich. Hoffentlich läuft es nächstes Mal besser.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG DTM Teamchef: Nach dem Qualifying haben wir uns ehrlich gesagt mehr erwartet, aber heute lief es einfach nicht für uns. Ich muss den Hut vor Robert ziehen. Ohne Servolenkung das Rennen zu Ende zu fahren und somit wichtige Punkte mitzunehmen war eine starke Leistung. So gut der Tag gestern für uns verlaufen ist, so enttäuschend war er heute. Wichtig ist, dass wir in der Fahrerwertung den Abstand zur Spitze über das Wochenende verkürzen konnten.

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