MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Edoardo Mortara (Audi): «Alles ist möglich»

Von Otto Zuber
Edoardo Mortara

Edoardo Mortara

39.500 Zuschauer erlebten auf dem Hungaroring eine starke Leistung der Audi-Mannschaft mit den Plätzen eins bis sechs am Samstag und einem Doppelsieg am Sonntag.

Nach dem Wertungsausschluss von Daniel Juncadella (Mercedes-Benz) und Marco Wittmann (BMW) haben mit Edoardo Mortara und Jamie Green vor dem Finale in Hockenheim noch zwei Audi-Piloten Chancen auf den Fahrertitel. In der Hersteller- und Teamwertung liegt Audi klar an der Spitze.

Die Stimmen nach dem Ungarn-Gastspiel der DTM.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef) Zunächst einmal ein großes Lob an unsere Technikmannschaft: Der Audi RS 5 DTM war in Budapest das Maß der Dinge. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass wir noch immer mit demselben Auto fahren wie vor drei Jahren, während unsere beiden Wettbewerber in der Zwischenzeit einige Zugeständnisse bekommen haben. Umso bemerkenswerter ist die starke Leistung. Ich denke, es hat sich auch für die DTM gelohnt, nach Budapest zurückzukehren. Vor allem am Sonntag haben wir eine tolle Kulisse gesehen. Erfreulich ist, dass darunter auch viele Mitarbeiter aus unserem Werk in Gyor waren. Sie haben zwei überlegene Audi-Siege erlebt. Und es ist uns gelungen, die Titelentscheidung auf das Finale in Hockenheim zu vertagen. Die DTM-Fans dürfen sich auf einen spannenden Showdown freuen, in dem wir noch einmal alles geben werden.

Dieter Gass (Leiter DTM bei Audi Sport) Von der Performance her war das eines der besten Wochenenden, das wir bisher in der DTM hatten – insbesondere in dieser Saison. Umso ärgerlicher ist, dass wir am Sonntag nur bedingt Profit daraus schlagen konnten. Nach dem Sechsfachsieg am Samstag haben wir zwar einen Doppelsieg eingefahren und die Führung in der Hersteller- und Teamwertung ausgebaut – aber nicht in dem Maß, in dem wir das hätten tun können. Es war extrem ärgerlich, dass Edo (Mortara) und Jamie (Green) in der ersten Kurve so unglücklich aus dem Rennen herausgerissen wurden. Edos Start war nicht optimal, aber er hätte trotzdem gute Chancen gehabt, im Rennen noch weit nach vorne zu kommen. Nun brauchen wir in Hockenheim ein ganz starkes Finale. Wir wissen, dass wir dort schnell sind. In der Hersteller- und Teamwertung stehen wir gut da – und auch in der Fahrerwertung ist noch nicht aller Tage Abend.

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM #5) Platz 18 / Platz 1 Wir haben am Samstag noch etwas gekämpft. Am Sonntag lief es viel besser, im Qualifying fühlte ich mich sehr gut im Auto. Das Rennen war für mich sehr einfach. Ich bin glücklich: Es war ein schönes Ende meiner DTM-Saison. Es fühlt sich allerdings schon komisch an, nicht zum Finale nach Hockenheim zu fahren. Edo (Mortara) tat mir am Sonntag leid, für den Titelkampf war sein Nuller ein Rückschlag. Aber ich weiß, dass er ein echter Kämpfer ist und in Hockenheim bis zum letzten Meter fighten wird. Und natürlich werde ich die beiden Finalrennen in Hockenheim von der Rallycross-Weltmeisterschaft in Buxtehude aus verfolgen.

Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #48) Platz 1 / Platz 19 Wir waren an diesem Wochenende von Anfang an schnell und extrem stark. Der Samstag war unglaublich. Im Freien Training lief alles perfekt, genauso im Zeittraining. Mein Start war nicht brillant, aber gut genug, um die Führung zu behaupten. Danach konnte ich den Vorsprung kontrollieren und die Reifen und Bremsen schonen. Am Sonntag musste ich für die Pole-Position hart kämpfen. Ich kam erst im letzten Moment von Platz sechs auf Platz eins. Umso bitterer war das Rennen. Ich hatte keinen guten Start, anschließend wurde ich zwischen Wittmann und Green eingeklemmt, dabei ging eine Felge kaputt und ich musste in der ersten Runde noch weitere Treffer einstecken. Das ist sehr enttäuschend, denn wir hätten auch dieses Rennen gewinnen könnten. Ich gehe nun mit 14 Punkten Rückstand in das Finale. Alles ist möglich und wir werden bis zuletzt kämpfen!

Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 2 / Ausfall Am Samstag lief es sehr gut, mit Platz zwei im Qualifying und im Rennen war ich sehr zufrieden. Für Audi insgesamt war es ein starkes Ergebnis. Im Zeittraining am Sonntag wurde ich dann während des zweiten Stints mit neuen Reifen blockiert und konnte keine freie Runde fahren. Nach den Sektorzeiten zu urteilen, hätte ich sicher noch weiter vorn landen können – zumindest auf Platz zwei. Im Rennen schließlich bin ich nach dem Start gut weggekommen. Leider hat sich Wittmann dann entschieden, auf der Start-Ziel-Geraden nach rechts rüberzuziehen. Er geriet erst mit Edo (Mortara) aneinander und traf anschließend auch mein Auto. Es wurde so schwer beschädigt, dass ich nicht weiterfahren konnte. Somit war das Rennen für mich schon nach 400 Metern zu Ende, was sehr frustrierend ist.

Adrien Tambay (Speedweek.com Audi RS 5 DTM #27) Platz 6 / Platz 2 Für mich war es ein sehr gutes Wochenende. Am Samstag Sechster, am Sonntag Podium auf Platz zwei. Darüber bin ich sehr glücklich. Ich hoffe, das war nun der Startschuss für einen weiteren Schritt nach vorn. Und natürlich freue ich mich für mein Team. Alle haben die ganzen Rennen über einen tollen Job gemacht. Sie haben es sich verdient. Am Ende war es eine große Erleichterung, dass es nun wieder geklappt hat und wir viele Punkte mitnehmen konnten.

Miguel Molina (Teufel Audi RS 5 DTM #17) Platz 3 / Platz 18 Der Samstag war sehr gut. Der Sonntag erschien auch vielversprechend – bis zur ersten Kurve. Es gab Chaos und ich konnte Treffer der anderen Fahrer nicht vermeiden. Jetzt freue ich mich auf das letzte Rennen. Hockenheim war bisher immer gut für mich. Noch ist in der Meisterschaft für Audi alles möglich. Wir wollen jetzt hart arbeiten und einige Pokale nach Neuburg bringen.

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 4 / Platz 8 Audi war dieses Wochenende sehr stark. Am Samstag war ich mit Platz vier im Qualifying und im Rennen grundsätzlich sehr zufrieden. Mit einer fehlerfreien Runde wäre vielleicht auch der dritte Startplatz drin gewesen und im Rennen das Podium. Am Sonntag im Qualifying hätte es für ganz vorne wohl nicht gereicht, aber ohne (Felix) Rosenqvist wäre mit dem zweiten Reifensatz zumindest mehr drin gewesen. Und im Rennen hätte es dann noch weiter nach vorn gehen können, wie man gesehen hat. Von 16 auf zehn zu fahren war gut, die Pace hat gestimmt. Und wir waren zweimal in den Punkten. Für unsere bisherige Saison können wir damit sehr zufrieden sein.

Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM #51) Platz 5 / Ausfall Die zehn Punkte vom Samstag nehme ich natürlich gern mit. Die Qualifying-Performance war dieses Mal wieder gut, sie hätte am Sonntag etwas besser ausfallen können. Das Rennen war dann zum Abhaken. Wenn das Chaos in der ersten Kurve ausbricht, ist einfach Glück nötig, um durchzukommen. Und das hatten wir nicht. Jetzt liegt der Fokus darauf, die Saison in Hockenheim mit einem Höhepunkt abzuschließen.

Timo Scheider (AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM #10) Platz 9 / Platz 6 Wir haben an diesem Wochenende eine sehr gute Gesamtleistung von Audi und eine weitere Steigerung des Audi Sport Team Phoenix gesehen. Mike (Rockenfeller) und ich haben in Budapest so viele Punkte geholt wie in der ganzen bisherigen Saison nicht. Daher sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. Leider kommt sie viel zu spät. Aber es ist natürlich besser, wenn es irgendwann klappt, als wenn es das ganze Jahr über nicht läuft. Ich hatte zwei ordentliche Rennen. Von den Rundenzeiten her war das zweite sogar noch besser als das erste. Das nehmen wir mit und freuen uns auf das Wochenende in Hockenheim.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline) Zwei Pole-Positions, zwei Siege, Führung in der Team-Meisterschaft zurückerobert: Darauf kann jeder in unserem Team sehr stolz sein. Die Mannschaft hat auch an diesem Wochenende unter großem Druck top gearbeitet und die Meisterschafts-Entscheidung auf das Finale in Hockenheim vertagt. Natürlich tut es weh, dass Edo (Mortara) am Sonntag ohne Punkte geblieben ist und er mit 14 Punkten Rückstand statt als Führender nach Hockenheim kommt. Aber wer uns kennt, der weiß: Wir geben nicht auf. Wir haben in diesem Jahr gezeigt, dass wir das stärkste Team in der DTM sind. Deshalb wollen wir in Hockenheim den Pokal dafür holen. Und auch Edo sollten unsere Kollegen in München nicht abschreiben.

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix) Ich bin sehr, sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir sind mit beiden Autos in beiden Rennen in die Punkte gefahren. Das muss man wirklich anerkennen, denn wir kommen von sehr weit hinten. Die Ergebnisse im ersten Rennen waren ein riesiger Motivationsschub für die ganze Mannschaft. Das sah man bereits bei den Boxenstopps im zweiten Rennen, welche die zweit- und viertschnellsten im ganzen Feld waren. Wir wollten am Sonntag gerne noch mehr zeigen, aber dann hat es im Qualifying nicht ganz geklappt. Der Rennspeed war aber gut und wir haben wieder beide Autos in die Punkte gebracht. Hoffentlich haben wir jetzt das ganze Pech der vorherigen Rennen abgeschüttelt. Wir fahren frischen Mutes nach Hockenheim und werden alles dafür tun, damit Audi alle drei Meisterschaften gewinnt.

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg) Insgesamt ein paar lachende und ein paar weinende Augen dieses Wochenende. Der zweite Platz am Samstag von Jamie (Green) war natürlich klasse. Schade, dass er am Sonntag im Qualifying in Verkehr gekommen ist. Sonst hätte er noch weiter nach vorn fahren können. Dass es im Rennen schon in der ersten Runde vorbei war, war natürlich extrem schade. Dafür haben wir uns für Adrien (Tambay) gefreut, der uns am Sonntag ein weiteres Podium beschert hat. Insofern war es für die Teammeisterschaft ein guter Schritt in die richtige Richtung. Möglicherweise können wir noch Dritter werden, das sehen wir dann in Hockenheim. Und mit Jamie (Green) haben wir sogar noch eine kleine Chance in der Fahrerwertung.

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