Pletschacher will auch Eisspeedway-WM fahren
Stefan Pletschacher
Dass Deutschlands bester Eisspeedway-Fahrer Günther Bauer einen der zwei Plätze bei der Eisspeedway-WM-Qualifikation in St. Johann am 19. Januar erhält, war diskussionslos – und wird von allen anderen deutschen Piloten klaglos akzeptiert.
Anders schaut es mit dem zweiten Platz aus, den der 24-jährige Max Niedermaier junior erhielt. Die interne Begründung beim deutschen Verband lautet: Niedermaier fuhr 2012 als einziger Deutscher im Grand Prix. Eine Deutsche Meisterschaft, die bisher überwiegend als Kriterium herangezogen wurde, gab es 2012 nicht.
Stefan Pletschacher meint, dass er den Platz genauso verdient hätte wie Niedermaier. «Ich fuhr in der Saison vorher Grand Prix, war besser als Niedermaier», sagt der 33-Jährige. «Max ist nicht besser als ich. Darum frage ich: Weshalb bekommt Niedermaier den Platz? Ich habe dem DMSB vorgeschlagen, bei den Rennen in Steingaden und Weissenbach Anfang Januar zu schauen wer besser ist und dann zu entscheiden. Aber darauf gingen sie nicht ein.»
Pletschacher ist seit Montag unterwegs. Erst trainierte er letztes Wochenende drei Tage in Finnland, dann ging es weiter nach Schweden. Dort gab es aber nicht genügend Eis, also trat der Bayer den Heimweg an. An Weihnachten geht es erneut nach Schweden.
«Ich bin derzeit gut drauf, schnell unterwegs», sagte der ehemalige Deutsche Meister. «Nach wie vor bin ich ein ehrgeiziger Teufel. Wenn aber weiterhin alles gegen mich läuft, dann mache ich den Deckel drauf.»
Vor Pletschacher haben auch Franz Zorn und Günther Bauer bereits laut über Rücktritt nachgedacht. Der Motorrad-Weltverband FIM hat sich für den GP 2013 wichtige Werbeplätze auf den Motorrädern gesichert, die ohnehin unterfinanzierten Eispiloten haben immer weniger Möglichkeiten, Sponsoren herzuzeigen. Pletschacher: «Wenn ich keinen WM-Platz bekomme und nicht in Inzell fahre, wird es mit meinem Hauptsponsor schwierig.»