Günter Bauer bei minus 30 Grad über das Uralgebirge
Deutschlands Nummer 1 Günther Bauer
Dass man als Eisspeedway-Fahrer nicht nur mutig sondern auch abenteuerlustig sein muss, gehört zum Sport. Auf dem Weg von Togliatti, wo am vergangenen Wochenende die GP-Saison eingeläutet wurde, ging es in Richtung Shadrinsk noch weiter gen Osten, wo ab Freitag die Eisspeedway-Elite gastiert. Zwischen diesen Orten liegt das Uralgebirge, dieses im Schneesturm bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad minus zu überqueren, sollte man erlebt haben. Für Schönwetter-Sonntagsfahrer ist das nichts.
«Wir kamen verhältnismäßig gut durch, ohne besondere Zwischenfälle», sagte der Deutsche Eisspeedway-Meister. «Es ist jedenfalls nicht zu vergleichen mit der A8 im Winter zwischen München und Salzburg. Als wir angekommen sind, haben wir uns gleich an die Arbeit gemacht, um die Mopeds auf Vordermann zu bringen.»
Seitdem Rekord-Weltmeister Nikolai Krasnikov Eisspeedway-Teilzeit-Rentner wurde, ist dessen Mechaniker Sanka Teil des Teams Bauer. Er bringt nicht nur das goldene Händchen und den Erfahrungsschatz mit, sondern wohnt auch in Shadrinsk und hat dort eine bestens eingerichtete Werkstatt.
«Der Junge ist wie mein deutsches Team Gold wert, absolut zuverlässig und mit einem feinen Gespür und Auge», schwärmte Bauer SPEEDWEEK.com vor. «Beim Durchchecken aller Teile hat er festgestellt, dass sich der Gummi des Vorderreifens aufzulösen begann. Er war quasi neu, wir haben ihn in Togliatti am Samstag zum ersten Mal benutzt. Am Sonntag war er schon so gut wie hinüber, es ist ein Materialfehler. Man kann von Glück reden, dass ich mich nicht auf die Nase gelegt habe.»
Ein neuer Reifen und ein neuer Motor sind fertig, nachdem es Bauers besten in Togliatti bereits im ersten Lauf zerriss. Wie gut sie funktionieren, wird sich im GP-Freitagstraining in Shadrinsk rausstellen.