Günther Bauer mit Bären und Wölfen auf Sibirien-Tour
Der Auftakt zum GP in Shadrinsk hätte für Günther Bauer noch viel schlechter laufen können. Anstatt eines durchlöcherten Fußes nach dem zweiten Lauf, hätte dieser viel stärker in Mitleidenschaft gezogen worden können. Bänder und Knochen hätten kaputt sein können, als der linke Fuß unter das Spike-Hinterrad kam. Es hätte jedoch auch besser laufen können, als gehandicapt Rennen bei minus 25 Grad zu fahren.
Der Ausgang des Rennens ist bekannt, der Bayer verpasste zweimal das Halbfinale. Um etwas Abwechslung rein zu bekommen, nahm Günther Bauer, bevor es nach Kasachstan weiter ging, zusammen mit seinem Kumpel Nikolai Krasnikov an einer Schneemobil-Tour durch die westsibirische Winterlandschaft teil. Etliche Kilometer fuhren sie begleitet von mehreren Freunden durch die Gegend, mit anschließendem Lagerfeuer. Eine romantische Tour im Reich der Bären und Wölfe.
Mit der Romantik ist es an diesem Wochenende vorbei, dann steht die nächste GP-Runde in Almaty an – 1700 Meter über dem Meeresspiegel. «Gefühlt hat mein Motor anstatt 500 nur noch 250 ccm bei der dünnen Luft im Medeu-Stadion», sagte der Deutsche Meister nach dem Training. «Mir kommt es fast so vor, als wäre der Leistungsverlust extremer als in den Vorjahren. Das Eis war im Training jedenfalls erste Sahne, fast genauso wie in Inzell. Es bleibt zu hoffen, dass es auch an beiden Renntagen so bleibt.»
Bereits zum dritten Mal ist der GP-Tross in der größten Stadt Kasachstans zu Gast, für Bauer ist es das vierte Rennen im Medeu-Stadion. Nur er und Stefan Svensson waren als Einzige im GP-Feld schon vor der langen Eisspeedway-Pause in Almaty am Start. «Wahrscheinlich war der Weltmeister Dmitry Khomitsevich noch gar nicht geboren, als ich hier schon ums Eck gefahren bin», meinte der 45-jährige Bauer bei der Pressekonferenz und sorgte für Gelächter.