Martin Haarahiltunen: Fußstapfen von Zorn zu groß?
Bevor es in der Weltmeisterschaft an diesem Wochenende mit den ersten Finalrennen in Kasachstan rund geht, stellte sich Martin Haarahiltunen den Fragen von SPEEDWEEK.com und verriet, dass er nicht nur mit einem Motorrad auf dem Eis schnell sein kann.
Martin, du hast dich bei einem Crash in der russischen Liga verletzt. Ist inzwischen wieder alles in Ordnung?
Ja, mir geht es jetzt gut, aber ich habe immer noch ein kleines Problem mit der Schulter und den Rippen. Wenn ich niesen muss, tut es sehr weh. Aber wenn ich fahre, fühle ich nichts.
Du bist in Schweden und in der russischen Liga Rennen auf höchstem Niveau gefahren. Wie wichtig ist es für dich, in Russland gegen die besten Fahrer ans Band zu rollen?
Zum einen macht es Spaß, in der russischen Superliga zu fahren. Dort sind viele gute und lustige Leute und gute Fahrer. Jeder ist sehr hilfsbereit und natürlich ist es für mich wichtig, mit den schnellsten Fahrern zu fahren, sodass mein Tempo steigt. Das habe ich dadurch geschafft.
Als Viertplatzierter der Weltmeisterschaft warst du im vergangenen Jahr der beste Westeuropäer. Das Qualifikationsrennen hast du auf dem dritten Rang beendet, was sind deine Ziele im Grand Prix?
Es ist immer noch ein Lernprozess für mich, was die Entscheidungen und Details am Bike und meine mentale Einstellung betrifft. Also habe ich kein spezielles Ziel, aber ich möchte trotzdem jeden Heat und jeden Zweikampf gewinnen, das ist mein Ziel. Aber am wichtigsten ist, weiter zu lernen und sicher zu sein in dem was ich tue, und in den Entscheidungen, die ich treffe.
2019 wird deine zweite Saison in der Weltmeisterschaft. Was wird schwieriger sein: Die super Saison vom letzten Jahr zu wiederholen oder ein besseres Ergebnis zu erzielen?
In der letzten Saison lief für mich fast alles reibungslos und ich hatte nur sehr wenige Schwierigkeiten, sodass das schwer zu wiederholen ist. Aber ich versuche an mir und meinem Motorrad zu arbeiten, damit alles während eines Rennens reibungslos läuft.
2009 gewann Franky Zorn als letzter Westeuropäer eine WM-Medaille. Hat man so etwas im Kopf, dass man der nächste westeuropäische Fahrer werden könnte, der eine Medaille gewinnt?
Ah, ich wusste gar nicht, dass es so lange her ist. Und nein, das beschäftigt mich nicht. Ich schaue beim Fahren auf mich selbst und versuche mich jeden Tag zu verbessern. Ich muss noch sehr viel über Eisspeedway lernen – wenn ich Medaillen bekomme, ist das ein Bonus.
Abgesehen von Eisspeedway hast du auch einige Eishockeyspiele in der schwedischen Divison 2 gespielt. Haben alle Sportarten in deinem Leben etwas mit Eis zu tun, und hättest du auch im Eishockey Karriere machen können?
Ich habe tatsächlich Eishockey gespielt, bis ich 18 Jahre alt war. Dann testete ich für ein Team in der Stadt in der ich lebte, als ich in der Armee war. Nach zwei Spielen wurde mir klar, dass ich keine Zeit dafür habe. Zwischen 13 und 18 Jahren bin ich auch Motocross gefahren, also hat nicht alles mit Eis zu tun. Vielleich hätte ich es im Eishockey weit bringen können, wenn ich mich mehr bemüht hätte, aber ich hatte kein Interesse daran. Ich war in meinem Team einer der Schnellsten auf Schlittschuhen. Wenn man sich die NHL in Nordamerika anschaut, sind es ziemlich viele Spieler, die so klein wie ich und sehr schnell auf den Schlittschuhen sind.