Schock für die Fans: Günther Bauer erklärte Rücktritt
Günther Bauer verabschiedete sich
Als Günther Bauer in Inzell in seinem zweiten Lauf vom Eis in die Streckenbegrenzung rutschte, war nur den Wenigsten in der Max-Aicher-Arena klar, dass dies der letzte Moment seiner Rennfahrerkarriere war.
In Zivilkleidung fuhr Günther Bauer vor den Halbfinalläufen am Sonntagnachmittag eine Abschiedsrunde, nachdem er im Stadion seinen Rücktritt erklärt hatte: «Es geht nicht mehr.»
Ganz direkt, ohne große Umschweife, wie es die Art von Günther Bauer ist, erklärte «Schliff» seinen Rücktritt. Als er emotional berührt seine Abschiedsrunde drehte, kam mir unweigerlich ein Bild aus dem Jahr 2003 in den Sinn, als der heute 47-Jährige schon einmal eine Ehrenrunde drehte.
Im Berliner Horst-Dohm-Eisstadion hatte sich Günther Bauer nach einem Sieg am Samstagabend in die Position gebracht, als erster Deutscher Eisspeedway-Einzelweltmeister zu werden. Am Ende hat es nicht geklappt, Vitalij Khomitsevich, der Champion wurde, erinnerte sich: «Wir hatten viele Zweikämpfe. Ich habe den Start gewonnen und das Rennen dann kontrolliert. Günther ist ein guter Freund und ein guter Sportsmann.»
Der Traum vom großen Titel war geplatzt, doch Bauer feierte auch die Vizeweltmeisterschaft ausgiebig, warf unter anderem seine Handschuhe ins Publikum und hat eine bis heute von einem Deutschen unerreichte Leistung gebracht. Selbst schwere Verletzungen, wegen der er auch mal eine ganze Saison aussetzen musste, hielten ihn nicht auf. Bauer, der 2002 einen Grand Prix gewann, konnte den Erfolg von 2003 zwar nie wiederholen, dennoch war er jahrelang das deutsche Aushängeschild des Sports und bleibt diesem erfreulicherweise auf mehrfache Art erhalten. Mit Sicherheit wird er seinen Sohn Luca bei dessen Karriere weiter begleiten, und hoffentlich auch dem Inzeller Eisspeedwayrennen in der Organisation erhalten bleiben.
Eine große Geste gab es vom Inzeller Club, dessen Vorstand bekannt gab, dass es im kommenden Jahr ein großes Abschiedsrennen geben soll. So wird Bauer, der immer ein offenes Ohr für die Fans und die Presse hatte, noch einmal einen großen Auftritt in «seinem Wohnzimmer» erleben.