Eisspeedway-WM Inzell: Haarahiltunen & Bauer grandios
Die Top-3 in Inzell am Samstag: Luca Bauer, Martin Haarahiltunen und Harald Simon (v.l.)
Was für ein Auftakt für die deutschsprachigen Fahrer im Eispeedway-WM-Finale in Inzell. Luca Bauer gewann den ersten Lauf des Tages vor Harald Simon, und auch Markus Jell konnte seinen Auftaktheat mit drei Punkten beenden. Auch im zweiten Durchgang lief es für Luca wie am Schnürchen, der Sohn von Günther Bauer gewann vor Jell und blieb wie die Österreicher Simon und Franky Zorn auf Finalkurs.
Bitter aus deutscher Sicht ist, dass Hans Weber, der nach seiner Handverletzung in Inzell fahren wollte, nach zwei Durchgängen wegen zu starker Schmerzen aufgeben musste. Für ihn kamen die Reservisten Benedikt Monn und Max Niedermaier zum Zug, die jeweils einen Punkt einfahren konnten.
Nach Abschluss der zwanzig Vorläufe standen der ungeschlagene Martin Haarahiltunen und mit Franz Zorn, Harald Simon und Luca Bauer drei Deutschsprachige im Finale.
Der Deutsche Meister Markus Jell beendete das Rennen auf dem sechsten Rang und war zufrieden, auch wenn ihm zwei Zähler zum Finale fehlten. «Es war eigentlich ganz gut. Ich hatte nach dem Training ein schlechtes Gefühl und wir haben einige Dinge am Motorrad verändert. Das hat gut funktioniert und ich bin megahappy», erzählte der Bayer SPEEDWEEK.com.
Im Finale wählte Haarahiltunen die blaue Startbahn und überließ Zorn, der mit 14 Punkten die zweite Startplatzwahl hatte, die innere Spur, während sich Bauer den äußersten Startplatz sicherte. Haarahiltunen hatte keinen optimalen Start, er schaffte es aber dennoch, sich vor der Einfahrt in die erste Kurve vor den innen gestarteten Zorn zu setzen und die Führung zu übernehmen. Bauer blieb dem Schweden auf der Außenlinie auf den Fersen, kam aber nicht mehr entscheidend heran. Zorn hielt eine Runde lang den dritten Platz, wurde dann aber von Simon in der zweiten Runde ausgangs der Startkurve geschnappt. «Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden», bilanzierte Bauer sein Rennen. «Mein Ziel war unter die ersten drei zu kommen, weil ich wusste, dass ich das Tempo habe und weil hier eine Bahn und ein Eis ist, das ich mag.»
Als WM-Spitzenreiter ging Haarahiltunen als Sieger in der mit über 4000 Zuschauern ausverkauften Max-Aicher-Arena hervor, weiß aber, dass der Job noch nicht abgeschlossen ist. «Das ganze Finale über musste ich sehr fokussiert sein, weil ich wusste, dass Luca sehr schnell sein wird», zollte der Weltmeister dem jungen Herausforderer Anerkennung. «Für Sonntag muss ich mich weiter auf mich selbst konzentrieren und versuchen, ein gutes Gefühl für mein Bike zu haben.»
Mit dem verbleibenden weißen Startplatz musste mit Harald Simon der älteste Teilnehmer im Finale vorliebnehmen und machte das Beste daraus. «Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden», so der Waldviertler. «Ich hatte gar nicht damit gerechnet, soweit zu kommen, da ich ja mit den Bandscheiben Probleme hatte und verletzt war. Ich habe mich gerade so für die WM qualifiziert und hatte auch in der EM einige Probleme.»
Glück hatte der 55-Jährige zudem im 14. Lauf, als er nach der ersten Kurve in Führung liegend plötzlich langsam wurde und der Lauf nach einem Sturz des jungen Niederländers Sebastian Reitsma neu gestartet wurde. «Der Motor war mir kurz ausgefallen und ist dann wieder angesprungen. Ein bisschen Glück gehört halt auch dazu», so der Drittplatzierte des ersten WM-Finals.
Ergebnisse Eisspeedway-WM-Finale 1 Inzell/D:
1. Martin Haarahiltunen (S), 20 WM-Punkte/15 Vorlaufpunkte
2. Luca Bauer (D), 18/13
3. Harald Simon (A), 16/12
4. Franz Zorn (A), 14/14
5. Stefan Svensson (S), 12/11
6. Markus Jell (D), 11/10
7. Niclas Svensson (S), 10/8
8. Mats Järf (FIN), 9/8
9. Jimmy Olsen (S), 8/7
10. Jo Saetre (N), 7/6
11. Andrej Divis (CZ), 6/4
12. Lukas Hutla (CZ), 5/4
13. Max Koivula (FIN), 4/3
14. Hans Weber (D), 3/2
15. Franz Mayerbüchler (D), 2/1
16. Benedikt Monn (D), 1/1
17. Max Niedermaier (D), 1/0
18. Sebastian Reitsma (NL), 0/0