Klaus Lausch: «Motorcharakteristik muss passen»
Klaus Lausch: 14. WM-Titel auf KLM-Motoren
Nicht nur als aktiver Fahrer war Klaus Lausch Weltklasse. Der ehemalige Langbahn-Vizeweltmeister ist seit dem Ende seiner aktiven Karriere im Tuning-Geschäft tätig und hat in Inzell als Motorenlieferant seinen 14.WM-Titel feiern können.
Weltmeister Daniil Ivanov und der WM-Dritte Dimitri Khomitsevich vertrauen auf das Material von dem 50-jährigen aus Edling. Lausch ist nicht nur Tuner - zahlreiche Motorenkomponenten produziert er selbst.
SPEEDWEEK.com sprach mit dem dreifachen Deutschen Speedway Meister.
Verbaust du eigentlich für jeden Fahrer die gleichen Teile, oder bekommt der eine Fahrer einfach einen schnelleren Motor als der andere?
Nicht jeder Motor ist von Hause aus gleich, dass liegt aber vor allem daran, dass die Charakteristik des Motors auf den Fahrer passen muss. Es ist aber so, dass die beiden Russen eine ähnliche Charakteristik brauchen.
Vor einiger Zeit hast du einen Doppelnocker-Motor auf den Markt gebracht, den Stefan Pletschacher und Vitali Khomitsevich benutzt haben, nun aber nicht mehr. Liegt das Projekt auf Eis?
Nein, wir werden ihn im kommenden Winter wieder einsetzen. Das Problem ist, dass der Motor zu kräftig für die jetzigen Fahrwerke ist. Vor allem die Gabel ist an ihrer Belastungsgrenze. Wir werden über den Sommer weiter an einem neuen Fahrwerk arbeiten, dass eine neue Hinterradschwinge haben wird, um die Kraft auch auf den Boden zu bekommen.
Du stehst der Einführung von Titan im Bahnsport kritisch gegenüber. Ich verwende eigentlich gar kein Titan. Es gibt Vor- und Nachteile. Allerdings nicht so viele Vorteile wie manche denken. Viele meiner Kunden haben es probiert, doch wechseln sie wieder auf das Altbewährte zurück. Es ist nicht so, dass man einfach Titan-Ventile hernehmen kann und sie austauscht. Auch das Führungsmaterial muss man ändern, die Materialkosten sind wesentlich höher. Es gibt ein Problem mit der Langlebigkeit der Motoren.