Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Schiri Marek Wojaczek: Wer spricht ein Machtwort?

Von Jan Sievers
Der umstrittene Schiedsrichter Marek Wojaczek

Der umstrittene Schiedsrichter Marek Wojaczek

Fatale Fehlentscheidungen des Skandal-Schiedsrichters Marek Wojaczek beim Eisspeedway-GP in Krasnogorsk brachten allgemeines Kopfschütteln im Fahrerlager hervor.

Dass Schiedsrichter einen harten Job haben, da sie nie gelobt werden, sondern nur dann über sie geredet wird, wenn sie Fehler gemacht haben, ist so. Innerhalb von Sekundenbruchteilen muss der Schiri eine Entscheidung fällen, seine Augen überall haben, was nicht einfach ist vom Schiedsrichter-Turm aus. Wenn sich die Fehler aber derart häufen wie im Fall von Marek Wojaczek beim Grand Prix vor den Toren Moskaus am zurückliegenden Wochenende, häufen sich die Fragen.

Wojaczek tat sich schon im Speedway-GP besonders hervor, als er 2008 in Cardiff mit seltsamen Entscheidungen nicht nur die Fahrer, sondern auch die FIM-Funktionäre verstimmte. Vor den Augen von 45.000 Zuschauern ließ er einen Lauf starten, obwohl Nicki Pedersen das Startband berührte – normalerweise hätte er disqualifiziert werden müssen. Leigh Adams und auch Bjarne Pedersen wurden ebenfalls Opfer seltsamer Entscheidungen. Beide Fahrer wurden nach einem Sturz mit Nicki Pedersen in der ersten Kurve zu Unrecht disqualifiziert.

Bei einem Crash in der ersten Kurve kann der Schiedsrichter alle Fahrer zum Neustart wieder zulassen, da es beim Einbiegen in die erste Ecke immer eng zugeht. Sollte bei einem Fahrer, wie im Fall von Adams und Pedersen, keine Absicht oder unfaires Verhalten vorliegen, kann der Schiedsrichter so entscheiden. Wojaczek wollte aber seine Macht durchsetzen und schloss beide Fahrer unter dem Pfeifkonzert der Zuschauer aus. Bjarne Pedersen, der nach den Vorläufen die Wertung anführte, wurde dadurch im Halbfinale um den Finaleinzug betrogen. Nach diesen skandalösen Entscheidungen wurde Wojaczek nicht mehr für den Speedway-GP eingeteilt.

Rennen im Eisspeedway-GP darf er dennoch weiter pfeifen.

Beim Eisspeedway-GP in Krasnogorsk fuhren die Piloten reihenweise innerhalb der rot markierten Innenkante und wurden nur selten dafür disqualifiziert. «Wie kann es sein, dass ich von innen startend am roten Strich durch die erste Kurve fahre und mich dann auch noch innen jemand überholt, ohne disqualifiziert zu werden», fragte Franky Zorn.

Auch die Disqualifikation im ersten Lauf von Günther Bauer war eine Fehlentscheidung. Als Bauer sich mit Ivanov verhakte und beide im Fangzaun landeten, wurde der Bayer ausgeschlossen. «Ich war auf meiner Linie an der Innenkante, als Ivanov mir den Weg kreuzte», ärgerte sich der deutsche Eisspeedway-Star. «Ivanov hat auch keine Schuld, es war ein Rennunfall in der ersten Kurve, in der es immer eng zugeht. Warum der Schiedsrichter nach einem Unfall in der ersten Kurve nicht wieder alle vier rangelassen hat, weiß nur er.»??

Auch Hans Weber kann vom polnischen Referee ein Lied singen. Am Sonntag nahm er Krasnikov den Start ab und führte eine Runde lang, bis der Rekordchampion ihm den Schneid abkaufte. Währenddessen sah der Referee Stefan Pletschacher durchs Innenfeld fahren, der mit der roten Helmfarbe unterwegs war, und schaltete die rote Disqualifikationslampe an, während Weber über die Ziellinie in die zweite Runde fahren wollte. Der Schlierseer nahm das Gas weg und Tony Klatovsky schlüpfte an ihm vorbei. «Ich dachte, das Rennen ist abgebrochen, weil der Schiedsrichter die rote Lampe anschaltete», ärgerte sich Weber. «Warum macht er die Lampe nicht erst nach dem Rennen an, wenn Pletschacher eh Letzer war?»??

Nach dem Lauf war Pletschacher ob der Disqualifikation außer sich: «Ich bin nie und nimmer durchs Innenfeld gefahren.»??

Dies waren nur einige der zahlreichen Fehlentscheidungen des Referees. Alle aufzulisten würde den Bericht sprengen.

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