4h Le Castellet: Starke Pole-Position für Oreca LMP2
Auf der Rennstrecke in Le Castellet begeht die European Le Mans Series (ELMS) ihren Saisonstart 2018. 45 Rennwagen nehmen an dem Event teil und unglaubliche 19 davon starten in der Gesamtsieg-Klasse LMP2. In der Qualifikation für das Rennen am Sonntag konnte Oreca seine dominierende Stellung im LMP2-Business weiter untermauern. Mit einer Zeit von 1:41,194 Minuten war es Paul Loup Chatin der die Pole-Position herausfahren konnte. «Über diese Runde bin ich wirklich glücklich. Aber noch haben wir nicht viel gewonnen, denn das Rennen findet erst am Sonntag statt», meinte der Franzose, der sich das Fahrzeug mit Paul Lafargue und Memo Rojas teilt, nach der Session.
In der Tat kam die Pole-Position für sein Team IDEC Sport recht überraschend, da der neue Oreca LMP2 erst am vergangenen Sonntag ausgeliefert wurde. «Dementsprechend hatten wir eine recht kurze Vorbereitung», fügte Teamkollege Rojas an. IDEC wollte für 2018 eigentlich von einem auf zwei Ligier LMP2 aufrüsten. Doch nachdem das Team lediglich einen Entry für die 24 Stunden von Le Mans erhalten hatte, wurde die Bestellung des zusätzlichen Ligier storniert. Anstatt dessen orderte die Equipe einen Oreca, um neben dem bereits 2017 verwendeten Ligier mit zwei Fahrzeugen die ELMS zu bestreiten.
Insgesamt konnte die Oreca-Fraktion in Le Castellet wieder ordentlich brillieren. Auf den ersten sechs Plätzen der Qualifikation befanden sich ausschließlich LMP2 des Chassis-Herstellers aus dem benachbarten Signes. Mit 1:41,638 Minuten belegte der Wagen von TDS Racing mit Matthieu Vaxivière, François Perrodo und Audi-DTM-Pilot Loïc Duval Rang zwei. TDS fährt in dieser aktuellen Saison eigentlich die FIA WEC, absolviert jedoch an diesem Wochenende eine ELMS-Gaststart.
Mit einer Marke von 1:41,904 Minuten konnte der Wagen von Henrik Hedman, Ben Hanley und Nicolas Lapierre (DragonSpeed) den dritten Startplatz einfahren. Dahinter folgten die Oreca von Racing Engineering, Duqueine Engineering und APR-Rebellion Racing. 'Best of the Rest' wurde der Ligier von Panis Barthez Competition, in welchem Ex-Formel-1-Pilot Will Stevens mit 1:42,199 Minuten die Qualifikation fuhr.
In der GTE-Klasse ging die Pole-Position an den Porsche 911 RSR von Proton Competition von Gianluca Roda, Giorgio Roda und Matteo Cairoli. Porsche 'Young Professional' Cairoli brauchte exakt 1:53,377 Minuten für den 5,791 Kilometer langen Kurs in Südfrankreich. Damit lag er 0,209 Sekunden vor den Porsche-Markenkollegen Michael Wainwright, Alexander Davison und Benjamin Barker (Gulf Racing), für die Barker die Qualifikation unter die Räder nahm. «Das Auto ging tatsächlich richtig gut. Ich habe mich über meine Leistung selbst etwas gewundert, da ich aktuell leicht krank bin. Somit freue ich mich natürlich noch viel mehr über die gute Ausgangslage. Hoffentlich geht es im Rennen am Sonntag so erfolgreich weiter», jubelte Cairoli.
Miguel Molina platzierte den Ferrari 488 GTE von JMW Motorsport auf Rang drei der Klasse. Dem Ferrari-Werksfahrer fehlten jedoch schon satte 1,185 Sekunden auf die Pole-Zeit. Insgesamt zeigt sich der neue Mittelmotor-Porsche beim ersten Auftritt in Kundenhand dem Turbo-Ferrari überlegen. Das haben bereits die freien Trainingssitzungen in Le Castellet deutlich unter Beweis gestellt. Hier spielt jedoch aber auch die Balance of Performance (BoP) der einzelnen Fahrzeuge eine elementare Rolle.
In der LMP3-Kategorie konnte der Ligier JS P3 von Nicolas Ferrer, David Droux und Lucas Légéret (M Racing – YMR) mit 1:51,930 Minuten die erste Startposition herausfahren. Dahinter folgte mit 0,061 Sekunden Rückstand der der Norma M30 von Mathieu Lahaye, Jean-Baptiste Lahaye und François Heriau (Ultimate).
Das erste Saisonrennen der ELMS 2018 wird am Sonntag gegen 12:00 Uhr MEZ gestartet. Die Renndauer beträgt vier Stunden.
Hier das Ergebnis aus der Qualifikation