Bol d’Or: Bolliger endlich wieder in Stammbesetzung
Hanspeter «Hämpu» Bolliger ist seit 1982 fixer Bestandteil der Endurance-WM
Beim Acht-Stunden-Rennen auf dem Slovakia Ring stürzte Sébastien Suchet in seinem ersten Stint. Die dabei zugezogenen Verletzungen sollten ihn den Rest der Saison 2018/2019 soweit behindern, dass er nicht mehr einsatzfähig war. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Roman Stamm im freien Training zum WM-Lauf in Oschersleben schwer. Seither musste das Bolliger Team Switzerland mit wechselnder Besetzung das Auslangen finden.
Beim diesjährigen Bol d’Or in Le Castellet, der den Auftakt zur Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020 bildet, wird das Schweizer Privatteam wieder mit Roman Stamm, Sébastien Suchet und Nicgel Walraven, also in der Stammbesetzung, auftreten können. «Ja, Roman und Sébastien sind wieder fit, auch wenn sie noch leichte Schmerzen verspüren», bestätigte Teamchef Hanspeter «Hämpu» Bolliger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Roman ist seit Oschersleben nicht mehr auf dem Motorrad gesessen und Sébastien auch nur für wenige Runden. Das hat man beiden beim Pre-Test für den Bol d’Or auch noch angemerkt, deshalb hat es noch etwas an Speed gefehlt. Aber sie kommen immer besser in Schwung. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir aber jetzt schon gleich schnell», so Bolliger weiter, der sich seit seiner Pensionierung Ende Juni voll auf die Vorbereitung der Motorräder konzentrieren kann.
«Technisch gab es keinerlei Probleme. Alles ist nach Plan verlaufen. Im Training müssen wir allerdings noch am Gesamtpaket arbeiten. Das Niveau ist in den letzten Jahren in der Endurance-WM ungemein gestiegen. Für eine kleine Privatmannschaft wird es damit nicht einfacher, auf Schlagdistanz zu den werksunterstützten Teams wie YART Yamaha, SRC Kawasaki, F.C.C. TSR Honda oder Suzuki Endurance zu bleiben. Wir stellen uns aber wieder dieser Herausforderung.»
Vor allem der finanzielle Aufwand wird von Jahr zu Jahr größer. «Ab dem Saisonauftakt wurde von der obersten Motorsportbehörde und vom Promoter festgelegt, dass man den teuren Einheitstreibstoff verwenden muss. Der ist erheblich teurer als das Benzin, den wir uns bisher von der Tankstelle geholt haben. Das kostet uns eine Stange Geld mehr und das in Zeiten, wo es ohnedies immer schwieriger wird, Sponsoren zu finden.»