MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Bol d’Or: BMW Endurance mit Chancen auf den WM-Titel

Von Helmut Ohner
Markus Reiterberger könnte beim Bol d'Or für BMW Motorrad World Endurance den WM-Titel holen

Markus Reiterberger könnte beim Bol d'Or für BMW Motorrad World Endurance den WM-Titel holen

Das Team BMW Motorrad World Endurance fiebert dem Endlauf der Langstrecken-WM entgegen. Beim Bol d’Or kann am kommenden Wochenende (14. bis 17. September) sogar noch der WM-Titel geholt werden.

Beim Bol d’Or in Le Castellet fällt die Entscheidung um den Weltmeistertitel 2023. Die Mannschaft BMW Motorrad World Endurance um den belgischen Teammanager Werner Daemen kommt auf dem dritten Gesamtrang in den Süden Frankreichs und gehört damit zu den Hauptdarstellern im Titelrennen. In der Superstock-Klasse liegt das Tecmas-MRP-BMW Racing Team ebenfalls in aussichtsreicher Position.

Die BMW-Werkspiloten Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Jérémy Guarnoni starteten mit zwei Podiumsplätzen in die diesjährige Saison. Bei den beiden 24-Stunden-Rennen in Le Mans und Spa-Francorchamps belegten sie jeweils den dritten Rang. Beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka sicherte sich die Mannschaft auf der BMW M1000RR als bestes europäisches Team den hervorragenden sechsten Platz.

In der Zwischenwertung liegt das Team vor dem Finale hinter F.C.C. TSR Honda und YART Yamaha auf dem dritten Rang, der Rückstand beträgt nur 38 bzw. 25 Punkte. Das Siegerteam erhält 60 Zähler, für Rang 2 gibt es 49,5 Punkte und für dritten Platz 42 Punkte. Beim Bol d’Or wird die Zahl der Punkte mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Im Falle der Pole-Position, der Führung nach acht bzw. 16 Stunden und des Sieges gibt es 85 Zähler.

Wie alle anderen Mannschaften nutzte das BMW Motorrad World Endurance Team am Dienstag den privaten Testtag auf dem 5,673 Kilometer langen Circuit Paul Ricard in Le Castellet, um die letzten Vorbereitungen auf den Endlauf zu treffen. Neben den Stammfahrern Reiterberger, Mikhalchik und Guarnoni wird beim Bol d’Or zudem BMW Motorrad Superbike-WM-Werksfahrer Loris Baz als vierter Fahrer dabei sein.

«Wir gehen hoch motiviert in das letzte Rennen der Saison. Die Strecke ist ein Highspeed-Kurs, was unserem Bike entgegenkommen sollte, weil wir einen starken Motor und eine gute Aerodynamik haben», verweist Reiterberger auf die Pole-Position des letzten Jahres. «Der Test war wieder gut. Wir konnten unser Bike weiter optimieren, haben viel ausprobiert und werden nun weiterarbeiten, um das beste Paket für das Wochenende zu schnüren.»

«Noch haben wir die Chance, Weltmeister zu werden. Unser Ziel ist es, die beste Startposition zu holen und im Rennen mindestens das Podium, eher aber den Sieg. Doch die Langstreckenrennen sind immer speziell, diese Strecke ist sehr fordernd für Maschine und Fahrer. In 24 Stunden kann viel passieren, doch wir hoffen auf ein erfolgreiches Rennen und dass wir den WM-Titel für BMW nach Hause fahren.»

«Der Testtag war wirklich gut», zeigte sich Teammanager Daemen zufrieden. «Die Jungs waren gut unterwegs. Wir haben für das Qualifying noch Änderungen vorgenommen, die Rundenzeiten sehen gut aus. Beim Test gab es zwar keine Transpondermessung, aber ich bin sicher, dass wir innerhalb der Top-3 waren. Natürlich haben wir noch ein paar Dinge auf der Liste, die wir für das Qualifying und das Rennen verbessern müssen.»

«Wir fiebern dem Saisonfinale mit sehr viel Zuversicht entgegen», gibt Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor, Einblick in die Gefühlswelt. «Wir sind sehr gut vorbereitet, deshalb bin ich überzeugt, dass wir den Bol d’Or gewinnen können. Dennoch, es ist ein 24-Stunden-Rennen und da kann alles passieren. Ob wir die Weltmeisterschaft holen können? Wir müssen versuchen, zu gewinnen, und dann brauchen wir auch ein bisschen Glück im Hinblick auf die Resultate der anderen. Doch ich bin zuversichtlich.»

Im Weltcup der Superstock-Klasse hatte das Tecmas-MRP-BMW Racing Team einen perfekten Start in seine Debütsaison: Kenny Foray, Jan Bühn und Loïc Arbel siegten bei den 24 Stunden von Le Mans. Vor dem Finale liegt die Mannschaft um Teammanager Arnaud Sassone, die mit Werner Daemens Unternehmen Motorcycle Racing Parts und BMW Motorrad Motorsport kooperiert, auf dem vierten Rang der Superstock-Klasse. Der Rückstand auf Platz 1 beträgt nur 16 Punkte. Vierter Fahrer wurde mit Nelson Major der frisch gekürte Champion der French European Bikes nominiert.

WM-Stand nach drei von vier Rennen
1. F.C.C. TSR Honda France, Honda CBR1000RR-R, 138 Punkte. 2. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 125. 3. BMW Motorrad World Endurance, BMW M1000RR, 100. 4. Yoshimura SERT Motul, Suzuki GSX-R1000, 77. 5. Kawasaki Webike Strickstar, Kawasaki ZX-10R, 65. 6. Honda Viltaïs Racing, Honda CBR1000RR, 64. 7. Tati Beringer Racing, Kawasaki ZX-10R, 46. 8. ERC Endurance Ducati, Ducati Panigale V4 R, 38. 9. Motobox Kremer Racing, Yamaha YZF-R1, 30. 10. KM99, Yamaha YZF-R1, 27. Ferner: 15. Bolliger Team Switzerland, Kawasaki ZX-10R, 16.

Weltcup-Stand nach zwei von drei Rennen
1. Chromeburner-RAC41-Honda, Honda CBR1000RR, 85 Punkte. 2. Honda No Limits, Honda CBR1000RR, 79. 3. National Motos, Honda CBR1000RR, 77. 4. Tecmas-MRP BMW Racing, BMW M1000RR, 69. 5. Team 33 Louit April Moto, Kawasaki ZX-10R, 65. 6. 3Art Best of Bike, Yamaha YZF-R1, 53. 7. Wojcik Racing Team STK, Yamaha YZF-R1, 50. 8. TRT 27/Bazar 2 La Becane, Suzuki GSX-R1000, 49. 9. Slider Endurance, Yamaha YZF-R1, 48. 10. Junior Team LMS Suzuki, Suzuki GSX-R1000, 25.

Provisorischer Zeitplan
Donnerstag, 14. September
14:30 – 16:30 Uhr Freies Training
17:30 – 19:20 Uhr Erstes Qualifying
20:30 – 21:30 Uhr Nachttraining
Freitag, 15. September
09:00 – 10:50 Uhr Zweites Qualifying
Samstag, 16. September
08:30 – 09:15 Uhr Warm-up
15:00 Uhr Start

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