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EWC-Pilot Vincon wechselt zu Motobox Kremer

Von Esther Babel
Vor der Saison gehts erstmal nach Ostfriesland

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Dominik Vincon wechselt das Team. Der 32-jährige Knittlinger brennt weiterhin für die Langstrecken-WM, allerdings fährt er im neuen Jahr für einen neuen Rennstall. Vorher lässt er sich den Wind um die Nase wehen.

«Nach fünf Jahren beim polnischen Team LRP Poland habe ich den Entschluss gefasst, eine neue Herausforderung zu suchen», kündigt Dominik Vincon eine einschneidende Veränderung für die kommende Saison an. Der Endurance-WM wird der 32-Jährige aus Knittlingen zwar weiterhin erhalten bleiben, aber in der kommenden Saison wird Vincon für das Team Motobox Kremer Racing bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start gehen. «Der Kontakt ist über einen alten Bekannten zustande gekommen, den ich beim IDM-Finale in Hockenheim zufällig getroffen habe», berichtet der Motorsportler. «Nach ersten Gesprächen hat sich der Kontakt intensiviert und schnell hatte ich ein sehr gutes Gefühl.»

Beim Blick in Rückspiegel äußert sich Vincon dankbar: «Ich wurde bei meinem bisherigen Team toll aufgenommen, es waren schöne und erfolgreiche Jahre», erklärt der Routinier, der mit seinen Mitstreitern in den vergangenen drei Saisons in der EWC-Gesamtwertung jeweils unter die Top-Zehn gekommen war.

«Trotzdem ist nun die Zeit für ein neues Kapitel gekommen. Insbesondere die Aussicht, mit der neuen Mannschaft eine ganze Saison absolvieren zu können, hat mich zum Wechsel animiert.» Zur Erklärung: Vincons bisheriger Rennstall verzichtete aus Kostengründen stets auf einen Start im japanischen Suzuka. Doch genau dort teilzunehmen, ist ein langgehegter Traum des Knittlingers. «Suzuka ist eines der bedeutendsten Motorradrennen der Welt», betont er. Motobox Kremer stand zuletzt zwar auf Platz 11 und damit hinter LRP Poland, doch der Rennstall ist aktuell dabei, sich professioneller aufzustellen. Vincon jedenfalls hat sich fest vorgenommen, sich mit dem Team langfristig unter den besten zehn Teams der Welt zu etablieren.

Ein weiterer Reiz für den Motorsportler ist der Wechsel des Materials: Fuhr er in seiner Rennkarriere bislang meist BMW, zuletzt bei LRP Poland war es eine S1000 RR K67, wird er mit seinen künftigen Mitstreitern im Sattel einer Yamaha versuchen, bei den Langstreckenrennen so viele Runden wie möglich zu absolvieren. Ein paar Erfahrungen hat der 32-Jährige schon mit dem japanischen Hersteller gemacht, die liegen jedoch schon etwas zurück: 2009 gewann er den Yamaha R6 Dunlop Cup, 2012 fuhr er in der IDM Superstock-Klasse letztmals ein Rennen auf einer 600er-Yamaha-Maschine.

Das 1000er-Modell R1, das Vincon in Zukunft bändigen muss, ist allerdings eine ganz andere Hausnummer. Auf den Unterschied zu den BMW-Motorrädern freut sich der Rennfahrer dabei ganz besonders. «Die Yamaha-Maschine ist zwar auf der Geraden etwas langsamer, dafür ist die Kurvengeschwindigkeit deutlich höher», so sein Urteil. Um sich auf das neue Material einzustellen, soll es im neuen Jahr Testfahrten geben, voraussichtlich auf dem Circuito de Cartagena in Spanien.

«Ich freue mich schon riesig darauf, mit meinen neuen Kollegen eine komplette Saison durchzufahren», blickt der Motorsportler, der bis 2016 bei der IDM auch mit eigenem Rennstall Podestplätze auf vielen Strecken gesammelt hat, auf die Aufgaben nach dem Jahreswechsel. Vier Rennen stehen auf dem Kalender, und los geht es am 20. April traditionell mit dem 24-Stunden-Klassiker von Le Mans. Danach folgen zwei Achtstunden-Wettkämpfe im belgischen Spa (8. Juni) und Suzuka (21. Juli) und das Finale beim Bol d’Or in Le Castellet am 14. September.

Bis es so weit ist, wird Vincon, der hauptberuflich als Ingenieur bei der Porsche AG tätig ist, an seiner körperlichen Verfassung arbeiten. Lauf- und Krafttrainings gehören ebenso zu seinem Alltag wie regelmäßige Schwimmeinheiten.

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