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Motobox Kremer: Suzuka-Traum endete nach 15 Runden

Von Tim Althof
Für viele ist das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka ein großer Traum, der schwer zu verwirklichen ist. Daniel Rubin, Dominik Vincon und Marco Fetz hatten mit Motobox Kremer die Möglichkeit, doch es lief nicht nach Plan.

Nach dem legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans und dem 8h Spa-Francorchamps ging es am letzten Wochenende für die Teams und Fahrer der Endurance-Weltmeisterschaft zum dritten Saisonrennen nach Japan. Beim «Suzuka Eight Hours» auf dem legendären Suzuka Circuit in der Präfektur Mie ging es besonders für die japanischen Hersteller um Ruhm und Ehre, denn für diese ist das Event das wichtigste Rennen des Jahres.

Entsprechend machten sich die Werksteams und werksunterstützen Mannschaften der Langstrecken-WM auf die lange Reise nach Japan, wo sie auf viele weitere japanische Teams und auch auf das HRC-Werksteam mit der Startnummer 30, welches am Ende auch siegreich war, trafen. Doch auch das kleine, private Motobox Kremer Racing Team aus Oberneisen war vor Ort dabei.

Nur gemeinsam mit vielen japanischen Helfern und der Unterstützung der Firma Favourite Factory kann der Einsatz bei diesem Klassiker absolviert werden. In der war dies keine schlechte Kooperation, doch das Wochenende fernab von der Heimat war für die Mannschaft von Manfred Kremer und Georg Haas in diesem Jahr ziemlich kompliziert. Nachdem man im Vorfeld von Pirelli auf Dunlop umsteigen musste, weil der italienische Hersteller keine Reifen nach Japan lieferte, war die Umstellung für die Fahrer ziemlich kompliziert.

Probleme mit den Bremsen, ein Sturz sowie die Überhitzung des Motors im Rennen, nach wenigen Runden, machten aus dem Suzuka-Abenteuer einen wahren Albtraum. Den Fahrern blieb zum größten Teil nur die Zuschauerperspektive bei diesem Lauf, der bei Temperaturen über 35 Grad über die Bühne ging.

Daniel Rubin war im letzten Jahr bereits mit dem Yamaha-Team vor Ort. «Leider hat uns das Pech die ganze Woche, bis hin zum Rennen verfolgt. Trotzdem haben wir immer weiter am Motorrad gearbeitet. Zur Quali konnten wir ein gutes Set-up erarbeiten, sodass wir endlich Gefühl zu den Dunlop-Reifen aufgebaut hatten. Als die Elektronik gut arbeitete, bekam ich im Zeittraining nach vier Runden Bremsprobleme», berichtete der Deutsche. «Da wir das Problem nicht ohne weiteres gelöst bekommen haben, mussten meine Teamkollegen auf eine gezeitete Runde verzichten – sie waren dadurch nicht für das Rennen qualifiziert. Auf Grund der schnellen Zeiten in den Trainings wurden wir zugelassen, mussten aber von hinten losfahren.»

«Der Sonntag war der heißeste Tag der Woche. Ich durfte den Start fahren, das hat gut funktioniert und ich habe in den ersten zwei Runden fast zehn Plätze gutgemacht. Ich habe alles gegeben, das Gefühl war besser als die Tage zuvor, aber leider hatten wir Hitze-Probleme mit dem Bike», schilderte Rubin die Problematik im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Nach einem Stopp, beidem alles nochmal überprüft wurde, war das Rennen letztendlich nach 15 Runden vorbei. Trotzdem ein großes Dankeschön an die Helfer vor Ort und unsere Unterstützer – beim Bol d’Or greifen wir wieder an.»

Für Dominik Vincon war der Ausflug zum Suzuka Circuit eine Premiere. Der 32-Jährige hatte sich sehr auf das Wochenende auf der 5,8 km langen Strecke gefreut, doch zum Renneinsatz kam es letztlich nicht. «Leider haben sich schon am ersten Tag Probleme mit der Technik bemerkbar gemacht, welche sich dann durch die ganze Woche zogen», stellte Vincon klar. «Die Probleme mit der Bremse ließen ihm im Qualifying keine Chance, so erklärte er: Sie haben einfach nicht mehr richtig aufgemacht!»

Dennoch fand der Knittlinger auch lobende Worte für sein Team und die Helfer aus Japan. «Die Jungs haben einen tollen Job gemacht, im Warm-Up, vor dem Rennen, hatten wir keine Probleme mehr.» Zu den Vorkommnissen im Rennen war auch für ihn klar: «Es war zu gefährlich, um weiterzufahren. Wir hatten zu der Zeit schon so viel Rückstand und wussten nicht einmal, ob wir die Maschine überhaupt noch hinbekommen können. Es ist einfach extrem schade, aber es war beeindruckend, in Suzuka dabei zu sein.»

Hauptberuflich ist Vincon Ingenieur bei der Porsche AG. Im Hinblick auf die Chancen in der Meisterschaft, bei der das Team nun auf Rang 10 liegt, betonte er: «Beim Bol d’Or ist noch eine Menge drin, vor allem, weil dort die anderthalbfachen Punkte ausgeschüttet werden.»

«Nach einer Anreise um die halbe Welt und dem großen Aufwand, ist das Ergebnis besonders ärgerlich», fasste auch Marco Fetz seinen ersten Einsatz auf dem Suzuka Circuit zusammen. «Wir hatten viel Pech und das Glück war nicht auf unserer Seite. Wir mussten es zunächst einmal verkraften, dass wir sehr kurzfristig von Pirelli auf Dunlop umsteigen mussten, hinzu kam der Sturz im Training von Daniel, der sicher auch auf diese Geschichte zurückzuführen ist.»

Der 24 Jahre junge Ansbacher fügte hinzu: «Ein großer Dank gilt unseren japanischen Freunden, sie haben uns tatkräftig unterstützt. Dennoch fehlte uns leider ein halber Trainingstag. Unsere Probleme gingen jedoch weiter, denn der Gasgriff hing zeitweise und die Bremsen bereiteten uns viel Kopfzerbrechen. Im Rennen verfolgte uns dann weiterhin das Pech, Daniel stürzte fast auf seiner eigenen Flüssigkeit.»

«Wir als Fahrer beschlossen, anschließend mit dem Team das Rennen zu beenden und kein unnötiges Risiko für uns Fahrer einzugehen. Trotz allem bin ich mehr als happy, die Möglichkeit bekommen zu haben, an diesem Event teilzunehmen. Vielen Dank an alle Sponsoren und Unterstützer sowie an meine Familie.»

WM-Stand nach 3 von 4 Rennen:

1. YART - Yamaha, 116 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 110
3. BMW Motorrad World Endurance, 72
4. Tati Team Beringer, 61
5. Team Bolliger Switzerland, 43
6. KM99, 41
7. Kawasaki Webike Trickstar, 39
8. BMRT 3D Maxxess, 38
9. Team HRC, 33
10. Motobox Kremer, 33

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