MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Motobox Kremer: Gemischte Gefühle, positive Zukunft

Von Leon Schüler
Motobox Kremer (hier Marco Fetz) wird beim Bol d'Or wieder am Start stehen

Motobox Kremer (hier Marco Fetz) wird beim Bol d'Or wieder am Start stehen

Am kommenden Wochenende steht auf dem Circuit Paul Ricard das Saisonfinale der Endurance-Weltmeisterschaft auf dem Plan. Für das deutsche Team Motobox Kremer Racing steht nach Suzuka Wiedergutmachung an.

Nach dem enttäuschenden Wochenende im Juli in Suzuka, als verschiedene Probleme das Team Motobox Kremer eingebremst hatten und das Rennen bereits nach wenigen Runden beendet war, möchte das einzige deutsche Team in der Endurance-WM beim Finale, dem Bol d’Or, nochmal überzeugen. Die Mannschaft von Manfred Kremer und Georg Haas hat sich seit dem Rennen in Japan ins Zeug gelegt und die R1 wieder fit gemacht. Daniel Rubin, Dominik Vincon und Marco Fetz bilden das Fahrertrio – Bastian Ubl wird als Ersatzmann zur Verfügung stehen.

«Wir sind guter Dinge vor dem Wochenende in Frankreich. Leider hatten wir in Suzuka keine einfache Zeit und es ist einiges nicht nach Plan gelaufen», erklärte Teammanager Georg Haas. «In der Zwischenzeit haben wir jedoch beide Motorräder wieder komplett von neu aufbauen können und wir treten mit zwei bestens vorbereiteten Motoren beim Finale an. Ein neuer Kabelbaum und eine überprüfte Bremsanlage sollten uns Sicherheit bringen, sodass wir wieder, dank starkem Teamspirit, auf ein ordentliches Ergebnis hoffen. Auch die Vorbereitungen auf die neue Saison sind bereits fortgeschritten, sodass wir positiv in die Zukunft blicken.»

In der Weltmeisterschaft steht das Team aus Rheinland-Pfalz mit 33 Punkten auf Position 10. Zwar sind noch einige schnelle Teams hinter Kremer, aber mit der gewöhnlichen Konstanz in einem 24-Stunden-Rennen traut man sich durchaus ein gutes Ergebnis zu. Der Circuit Paul Ricard hat mit seinen 5,673 Kilometern viel zu bieten. Besonders seine «Mistral-Gerade» bildet mit einer Länge von 1800 Metern eine Herausforderung für Mensch und Technik.

«Die Motivation und Vorfreude ist groß. Nach dem leider kurzen Rennen in Suzuka sind wir alle motiviert wieder anzugreifen und das Beste rauszuholen», erklärte Fahrer Daniel Rubin im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Unsere Stärke sind die 24h-Events und das steht jetzt auch wieder an, also bin ich guter Dinge das wir spätestens im Rennen über die Distanz wieder abliefern. Wenn wir es dieses Jahr in die Top-10 der Gesamtwertung schaffen, wäre dies natürlich super. Das ist auch unser klares Ziel.»

Auch Marco Fetz, der beim letzten IDM-Lauf am Nürburgring sein bestes Saisonergebnis holte, ist gespannt auf den Bol d’Or. «Ich freue mich auf das Finale beim Bol d’Or, ich bin fit dafür und bin fahrerisch auf einem guten Level. Das habe ich in der IDM nun auch zeigen können, da fühle ich mich aktuell sehr wohl. Nach der langen Anreise, freue ich mich aufs Team», betonte der 24-Jährige. «Die Stimmung dort ist sehr gut, auch wenn wir uns nach Japan sehr geärgert haben. Für mich ist es eine neue Strecke, die sehr schnell und anspruchsvoll ist. Aber wie auch in Spa, werde ich mich sicher schnell an die Strecke anpassen können. Ich freue mich auf die Trainings und auf ein spannendes Wochenende.»

Nach dem dritten von vier Rennen der EWC-Saison 2024 liegt das Team Motobox Kremer auf Gesamtrang 10. Ist die Platzierung auch nach dem Klassiker in Le Castellet drin? «Ich hoffe, dass wir den zehnten Rang behalten können. Aber hinter uns lauern noch F.C.C. Honda und Viltais-Honda, beide Teams werden nur schwer zu halten sein», betonte Fetz vor dem Finale in Südfrankreich. «Dennoch hoffe ich natürlich, dass wir über die Distanz ein paar Plätze gutmachen können und man weiß nie, ob es den ein oder anderen Ausfall geben wird. Das haben wir in Suzuka ja selbst erlebt.»

Fahrer Dominik Vincon ist hingegen nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht sehr begeistert. Das EWC-Finale geht er somit verhalten an. «Nachdem, was in Spa und Suzuka alles passiert ist, bin ich aktuell unzufrieden. Das Motorrad war in Suzuka wirklich nicht gut und es war teilweise gefährlich weiterzufahren. Probleme mit der Elektronik und den Bremsen führten zu gefährlichen Situationen, entsprechend bin ich skeptisch vor dem Finale in Le Castellet», so der 33-Jährige. «Die Ziele für den Bol d’Or sind zunächst tief gesteckt, dennoch freue ich mich, wieder Rennen zu fahren. Meine persönlichen Erwartungen sind immer sehr hoch. Ein Platz in den Top-10, sowohl beim Rennen, wie auch in der WM, wäre sicher schön.»

«Es wurden nochmal einige Neuteile besorgt, die das Team an der R1 verbaut hat», fügte der EWC-Routinier an. «Unter anderem ein neuer Kabelbaum, Gasgriff und Quickshifter. Alles Dinge, die potenziell bei der Elektronik Fehler verursachen können. Die Bremsanlage war bei der Firma Behringer und wurde nochmal durchgescheckt. Der Yamaha-Motor ist von Natur aus nicht der stärkste, deshalb wird es auf dieser Strecke sicher nicht einfach. Das wussten wir schon vor der Saison. Aber wir haben zwei fast neue Motoren am Start. Ich reise mit gemischten Gefühlen zum Bol d’Or.»

WM-Stand nach 3 von 4 Rennen:
1. YART - Yamaha, 116 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 110
3. BMW Motorrad World Endurance, 72
4. Tati Team Beringer, 61
5. Team Bolliger Switzerland, 43
6. KM99, 41
7. Kawasaki Webike Trickstar, 39
8. BMRT 3D Maxxess, 38
9. Team HRC, 33
10. Motobox Kremer, 33

Provisorischer Zeitplan
Donnerstag, 12. September

14:10 – 16:10 Uhr Freies Training
17:20 – 19:10 Uhr Erstes Qualifying
20:40 – 21:40 Uhr Nachttraining
Freitag, 13. September
11:00 – 12:50 Uhr Zweites Qualifying
Samstag, 16. September
15:00 Uhr            Start

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