Positives Ende einer turbulenten Rallye für Molinaro
Tamara Molinaro in Polen
Schon der erste Tag bei der tückischen Asphalt-Veranstaltung in Ostpolen verlief chaotisch für die Opel-Werkspilotin. Die 19-Jährige aus Moltrasio am Comer See kam in ihrem Adam R2 während der fünf Wertungsprüfungen am Freitag kaum zum Fahren, weil nicht weniger als drei von ihnen wegen eines Unfalls vor ihr abgebrochen werden mussten. «Von morgens um acht bis abends um sieben bin ich ungefähr 25 Kilometer im Renntempo gefahren», meinte Tamara. «So fiel es mir umso schwerer, auf diesen extrem schmalen und extrem schnellen Pisten einen Rhythmus zu finden. Alle paar Meter lag ein Rallyeauto neben der Piste – es war einfach verrückt!»
Auch der zweite Tag war nicht weniger anspruchsvoll. «Es wurde zwar keine Prüfung mehr abgebrochen, aber weniger los war deswegen nicht», so Molinaro. «Teilweise habe ich wirklich etwas Tempo rausgenommen, weil es mir zu gefährlich war, einen bösen Unfall zu riskieren. Und am Ende war das wohl die richtige Taktik. Nach dem Crash von Emma Falcon in ihrem schnelleren R3-Fahrzeug war der Weg zum Sieg in der ERC Ladies’ Trophy praktisch frei. Diese Chance wollte ich unbedingt nutzen. Insgesamt war es eine positive Rallye für mich: Wir sind sauber durchgekommen, sind Siebte in der Junior-EM-Wertung, Neunte in der mit 18 Autos stark besetzten RC4-Klasse und schnellstes Damenteam. Mehr konnte man nicht erwarten, besonders wenn man meine nach wie vor geringe Erfahrung berücksichtigt.»
Die zweite Saisonhälfte der FIA ERC Junior beginnt vom 25. bis 27. August im Rahmen der traditionsreichen Barum Czech Rallye Zlín. Zuvor steht für die Opel-Werkspilotin Molinaro noch der Start beim deutschen Gastspiel der Rallye-Weltmeisterschaft, der ADAC Rallye Deutschland (17.–20. August), auf dem Programm.