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Azoren: Dritter Volltreffer für Jan Kopecky

Von Toni Hoffmann
Erster Schotter-Sieg für Jan Kopecky

Erster Schotter-Sieg für Jan Kopecky

Jan Kopecky überstand das Wetter-Chaos beim vierten Lauf zur Rallye-Europameisterschaft auf den Azoren am besten und holte den dritten Saisonsieg.

Jan Kopecky hat beim vierten Lauf zur Rallye-EM im offiziellen Skoda Fabia S2000 den Wetterkapriolen auf den Azoren getrotzt. Er fuhr nach dem EM-Auftakt in Österreich und auf Gran Canaria seinen dritten Saisonsieg ein. Damit baute der Tscheche seine EM-Führung auf inzwischen 115 Punkte aus. Er liegt nun 27 Zähler vor dem Tabellenzweiten Craig Breen. Der Ire Breen wurde im werksunterstützten Peugeot 207 S2000 beim portugiesischen EM-Lauf mit einem Rückstand von 32,2 Sekunden Zweiter.

«Nun bin ich richtig glücklich. Ich habe noch nicht so viele Rallyes auf Schotter bestritten. Das ist mein erster Sieg auf Schotter und darüber freue ich mich ganz besonders», jubelte der Azoren-Sieger Kopecky in Ponta Delgada.

«Ich freue mich, das Ziel und zudem noch auf dem Podium erreicht zu haben. Natürlich hätten wir uns über einen Sieg noch mehr gefreut. Ich denke, der kommt bald. Ich fühle mich in einer Topform», war der Kommentar von Breen.

Als bester Portugiese kam Ricardo Moura in einem weiteren Skoda Fabia auf dem dritten Rang mit einem Rückstand von 58,8 Sekunden ins Ziel. 1:38,8 Minuten hinter ihm musste sich Bruno Malgalhaes, der im Peugeot 207 S2000 am Freitagabend noch Dritter vor Moura war, auf dem vierten Platz einreihen.

Die Rallye auf den Nordatlantikinseln Azoren wurde von heftigen Regenfällen begleitet, die die Schotterstrecken in gefährliche Schlammpisten verwandelten. Nebel und tief hängende Wolken sorgten zudem für extrem schlechte Sichtverhältnisse und machten streckenweise die Rallye zu einem Vabanquespiel mit vielen Unbekannten.

Ein Opfer dieser Bedingungen wurde auch der anfänglich führende Robert Kubica im Citroën DS3 RRC. Wegen der schlechten Sicht fiel der ehemalige Formel 1-Pilot am zweiten Azoren-Tag erst auf den sechsten Platz ab. Ein Überschlag am späten Freitagnachmittag ließ ihn auf den neunten Rang abgleiten. Letztlich kämpfte sich Kubica bei seinem zweiten Start in der Rallye-EM auf den sechsten Rang (Rückstand: 9:19,1 Minuten) wieder zurück. «Es war für uns ein hartes Wochenende. Im Nebel hatten wir große Schwierigkeiten mit unserem Aufschrieb. Die Rallye war eine große Erfahrung für mich», gestand Kubica nach seiner ersten Schotterrallye in der Rallye-EM.

Auch Mark Wallenwein sah sich bei seinem ersten EM-Start am Freitag für knapp eine Viertelstunde neben der Strecke mit der Folge, dass er vom neunten auf den 19. Rang abstürzte. Seinen Skoda Fabia mit dem arg demolierten Heck brachten seine Mechaniker wieder in die richtige Form. «Unsere Mechaniker haben in der Nacht Wunder vollbracht», war das Lob des noch amtierenden Deutschen Rallyemeisters. Er schaffte am Ende den 13. Platz. «Ich hoffe stark, dass ich im nächsten Jahr wieder hier starten kann. Das ist eine tolle Rallye», führte Wallenwein an.

Die österreichische Delegation erreichte nicht das Ziel in Ponta Delgada. Hermann Neubauer setzte seinen Suzuki Swift S1600 am Freitag auf der achten Entscheidung neben die rutschige Piste. Hannes Danzinger verspielte seinen nahen zweiten Sieg und damit die erneute Führung in der 2WD-Wertung auf der vorletzten Prüfung. Er folgte im Renault Clio R3 mit dem Abflug von der schmierigen Piste dem Beispiel seines Landsmannes Neubauer. Die 2WD gewann so der Portugiese Diego Cago im Citroën C2R2 vor dem ungarischen Tabellenführer Zoltan Besseney im Honda Civic.

Ergebnis der Rallye Azoren:

1. Kopecky/Dresler (CZ), Skoda Fabia S2000, 2:26.32,2 h.
2. Breen/Nagle (IRL), Peugeot 207 S2000, + 32,2 sec.
3. Moura/Eiro (P), Skoda Fabia S2000, + 58,8
4. Magalhaes/Da Silva (P), Peugeot 207 S2000, + 2:37,6 min.
5. Ancian/De Turckheim (F), Peugeot 207 S2000, + 3:27,4
6. Kubica/Baran (PL), Citroën DS3 RRC, + 9:19,1
7. Bruscheltta/Baraini (I), Subaru Impreza STi, + 14:57,4
8. Rego/Silva (P), Mitsubishi Lancer IX, + 16:36,0
9. Tlustak/Vyoral (CZ); Skoda Fabia S2000, + 17:42,1
10. Tempestini/Pulpea (I/RO), Subaru Impreza R4, + 18:10,6

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