Red Bull Romaniacs: Jonny Walker gewinnt den Prolog
Die Red Bull Romaniacs 2015 sind eröffnet!
Sibiu, die beeindruckende Stadt im Herzen Transsylvaniens, feierte den Auftakt zur Red Bull Romaniacs 2015 mit dem spektakulären Prolog im Stadtzentrum.
Während die Wetterfrösche durchwegs mildes und sonniges Wetter für die anstehenden Offroad-Renntage der 12ten Red Bull Romaniacs Ausgabe vorhersagen, startete der erste Veranstaltungstag mit dunklen Wolken und morgendlichen Regenschauern. Pünktlich zu Beginn der Prolog-Qualifikationsläufe stoppte der Regen zwar, hinterließ die gewohnt selektive Strecke entlang der mittelalterlichen Stadtmauer Sibius aber durchnässt und extrem rutschig.
Keine Jausenfahrt für die Teilnehmer, und besonders unter den Startern der Bronze-Klasse, die als erste über die künstlich angelegte Strecke mussten, trauten wohl einige Fahrer ihren Augen nicht. Prolog-Streckenbauer Andy Fazekas hatte nach dem sehr flüssigen Streckendesign des Vorjahres für heuer tief in seine Trickkiste gegriffen und einen deutlich schwierigeren, mit vielen neuen Hindernissen verfeinerten Prolog-Track auf den Prachtboulevard im Zentrum Sibius gebaut.
«Wir sind heuer bis an die Grenzen des Machbaren gegangen, um die Flüssigkeit des Tracks zu minimieren und somit keine allzu hohen Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Die neuen Hindernisse sind zwar extrem selektiv aber trotzdem sicherer für die Fahrer und gleichzeitig unterhaltsamer für die Zuseher. Ich glaube wir haben es ganz gut hinbekommen, den Teilnehmern einen Ausblick auf die Herausforderungen der kommenden Offroad-Renntage zu geben.», beschreibt Fazekas die 2015er Prologstrecke.
Nachdem sich tagsüber alle Teilnehmer der Red Bull Romaniacs 2015 mehr oder auch viel weniger souverän über den Prolog-Rundkurs kämpften, standen ab 17:00 Uhr Ortszeit die Finalläufe des spektakulären Auftaktbewerbes am Programm. Tausende Zuseher bevölkerten die Prachtstraße und feuerten die Fahrer aus 40 Nationen entlang der Strecke begeistert an, das Prolog-Finale wurde über Internet-Livestream auch in die ganze Welt übertragen.
In der Gold-Klasse dominierte einmal mehr KTM-Werksprofi Jonny Walker (GB), der ein ungefährdetes Rennen fuhr und sich somit seinen bereits zweiten Prolog-Sieg holte. Einzig Alfredo Gomez (E/ Husqvarna) konnte Walker folgen, allerdings erhöhte sich sein Rückstand von Runde zu Runde.
Um den dritten Podiumsplatz kämpften zwei weitere Briten: Graham Jarvis (GB/Husqvarna) und Paul Bolton (GB/KTM) lieferten sich einige hitzige Schlagabtäusche, aus denen sich schließlich Jarvis als Dritter aufs Podium schob. Bolton, der den Prolog 2013 und 2014 gewann, war trotzdem mit seiner Leistung auf der enorm schwierigen Strecke zufrieden. Platz 5 ging an einen starken Andreas Lettenbichler (D/KTM), gefolgt von Publikumsliebling Chris Birch (NZ/KTM), die beide durch Stürze den Anschluß an die Spitze verloren.
Zu den großen Überraschungen des ersten Red Bull Romaniacs Renntages zählten Manuel Lettenbichler (D/KTM) und Jonathan Richardson (GB/KTM). Richardson beendete die Qualifikation als Zweiter der Gold-Klasse, ließ damit sogar Topfahrer wie Lettenbichler, Jarvis oder Bolton hinter sich und wurde im Finale schließlich hervorragender Neunter.
Der erst 17-jährige Lettenbichler-Junior fuhr ein entfesseltes Finale, in dem er seinem Vater ständig am Hinterrad klebte und sogar Anstalten machte, Letti Senior zu überholen! Schließlich konnte nur noch Chris Birch das aufstrebende Ausnahmetalent aus Bayern überholen, Manuel landete somit auf dem beeindruckenden siebten Gesamtrang.
Die absolute Sensation des Tages war aber eindeutig Sandra Gomez, die Schwester von Husqvarna-Werkspilot Alfredo Gomez. Die junge Madrilenin fuhr ein fantastisches Rennen, wurde Runde für Runde schneller und kam schließlich mit ihrem dritten Gesamtrang in der Bronze-Klasse als erste weibliche Teilnehmerin auf ein Red Bull Romaniacs Prolog-Podium!
«Mein Sieg bei der Red Bull Romaniacs 2014 zählt zu meinen größten Erfolgen und ich bin glücklich über meinen heurigen Prologsieg», erklärte Walker. «Die Strecke war viel besser als in den vergangenen Jahren, da es keine übermäßigen Staus gab. Ich habe in den ersten beiden Runden alles gegeben, um einen Vorsprung herauszufahren und fand danach einen guten Rhythmus. Sibiu ist eine atemberaubende Stadt, ich liebe es jedes Jahr hierher zu kommen. Vielleicht mache ich bald einmal Urlaub hier!»