6h Fuji: Grandioser Toyota-Sieg beim WM-Heimspiel
Sieger in Fuji: Der Toyota TS050 Hybrid von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi
Das 6-Stunden-Rennen im japanischen Fuji hielt das, was man sich nach der spannenden Qualifikation erwartet hatte. Nachdem beim Kampf um die Pole-Position alle drei engagierten Hersteller (Audi, Porsche und Toyota) innerhalb von nur 0,169 Sekunden lagen, ging es auch im Rennen extrem knapp zu. Und in einem epischen (und von Rennstrategie durchsetzten) Kampf setzte sich am Ende der TS050 Hybrid von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi durch und bescherte Toyota den ersten Sieg in der Saison 2016 (sogar den ersten in der WM seit Bahrain 2014). «Meine beiden Teamkollegen haben einen grandiosen Job gemacht. Nachdem wir das ganze Jahr so hart gearbeitet hatten, haben wir es nun endlich geschafft», war Stéphane Sarrazin nach dem Rennen überwältigt.
Zunächst sah es eigentlich nach einem Audi-Triumph aus. Denn der von der Pole-Position gestartete R18 um Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis führte weite Teile des Rennens (wenn auch knapp) an – teilweise lagen die drei Hersteller auf den ersten drei Plätzen innerhalb von lediglich anderthalb Sekunden.
Beim letzten Boxenstopp entschieden die Toyota-Strategen jedoch, am Wagen von Kamui Kobayashi auf einen Reifenwechsel zu verzichten. Somit konnte der Audi überholt (und gleichzeitig ein (letztendlich rennentscheidender Vorsprung heraus geholt) werden. «Loïc Duval hat alles getan, um wieder an die Spitze zu kommen. Er hat einen Rückstand von zwölf Sekunden fast vollständig aufgeholt. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber einmal mehr haben wir faszinierenden Langstrecken-Rennsport erlebt», kommentierte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich die erneute Niederlage.
Auch für den zweiten R18 von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer lief das Rennen nicht optimal. Schon in der Anfangsphase streikte die Antriebseinheit an der Vorderachse (sprich das Hybrid-System). Die Audi-Techniker behalfen sich in der Box mit dem Ausbau des vorderen Antriebsstrangs – und schickten den Wagen mit grossem Runden-Rückstand wieder auf die Strecke. Jedoch mischten sich die Technischen Kommissare ein und untersagten die Weiterfahrt - aufgrund der durch den Ausbau fehlenden Homologation des Wagens.
Platz drei ging an den Porsche von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley. Die (noch) amtierenden Weltmeister hielten sich über das gesamte Rennen immer in Schlagdistanz zur Spitze auf – mussten sich am Ende aber um knapp 18 Sekunden geschlagen geben.
Durch den vierten Platz des TS050 Hybrid von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima wurde das gute Toyota-Ergebnis abgerundet. Dass der starke Auftritt der beiden japanischen Werkswagen gerade beim Heimspiel in Fuji eintrat, mag ein wenig über die dramatische Niederlage bei den 24 Stunden von Le Mans hinwegtrösten.
Der zweite Porsche 919 Hybrid von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb kam mit Runden-Rückstand am Ende auf Platz fünf. Das Trio hatte über das ganze Wochenende mit Set-Up-Problemen zu kämpfen – und kam nie wirklich auf Pace. Durch das Ergebnis liegen Jani/Lieb/Dumas jedoch weiterhin an der Spitze der Gesamtwertung.
Weniger Rennspannung gab es in der GTE-Pro-Klasse: Denn genauso, wie die Fahrzeuge der einzelnen Marken (sprich zwei Ford, vor zwei Ferrari, vor zwei Aston Martin und dem Porsche) ins Rennen gingen, fuhren sie boxenstoppbereinigt auch während der gesamten 6-Stunden-Distanz - und wurden so letztendlich auch abgewinkt. Lediglich markenintern gab es Verschiebungen. So siegte der Ford GT von Andy Priaulx/Harry Tincknell vor dem Schwesterwagen von Olivier Pla/Stefan Mücke. Dahinter die beiden Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado und Davide Rigon/Sam Bird.
Der nächste Lauf der FIA WEC findet am 6. November im chinesischen Shanghai statt.
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