Die wichtigsten Änderungen in der FIA WEC für 2018
Zwei Ford GT: Ab 2018 dürfen die Hersteller in Vollzeit nur noch zwei GTE-Pro-Autos aufbieten
Die kommende Saison der FIA WEC steht ganz klar im Zeichen der Veränderung. Nicht nur, dass nach dem Ausstieg von Porsche mit Toyota nur noch ein Großserien-Hersteller in der LMP1-Klasse vertreten sein wird, auch das Kalenderformat der Serie hat mit der Anpassung auf die sogenannte 'Super-Season 2018/19' ein elementares Update bekommen. Somit werden im Kalenderjahr 2018 mit den Läufen in Spa-Francorchamps, Le Mans, Silverstone, Fuji und Shanghai insgesamt nur fünf FIA-WEC-Rennen stattfinden. Komplettiert wird die Saison 2019 durch die Auftritte in Sebring und jeweils nochmals in Spa-Francorchamps bzw. Le Mans.
Gleichzeitig wurde für die Rennen in Le Mans (24 Stunden) und Sebring (1500 Meilen) eine abweichende Punktestruktur erarbeitet. In Le Mans erhalten die ersten Zehn pro Kategorie nun 38, 27, 23, 18, 15, 12, 9, 6, 3, 2 und in Sebring 32, 23, 19, 15, 13, 10, 8, 5, 3 bzw. 2 Punkte.
Das neue Strafsystem für Piloten hat ebenfalls mit Punkten zu tun. Hier startet jeder Fahrer die Saison mit einem Konto von zwölf Zählern. Sollten Vergehen auf der Rennstrecke geahndet werden, könnten dem Sünder pro Rennveranstaltung bis zu sechs Punkte abgezogen werden. Sobald ein Fahrer seine zwölf Punkte komplett verloren hat, wird er für das nächste Rennen gesperrt. (Das System ist nicht mit den WM-Punkten zu verwechseln.)
Auch bei der Klassifizierung der Fahrer in Bezug auf den FIA-Status gibt es eine Konkretisierung. Diese wurde notwendig, da das FIA-System auf jährlicher Basis arbeitet, die Super-Season der FIA WEC jedoch über zwei Kalenderjahre geht. Piloten, die 2018 an einem WEC-Rennen teilnehmen, werden auch bis inklusive Le Mans 2019 anhand ihres Status aus 2018 behandelt. Piloten, die erst 2019 in die Saison starten, werden mit dem Status aus 2019 klassifiziert.
Eine weitere Änderung des Reglements betrifft die Reduzierung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Testtage. In der LMP1-Klasse stehen nun beispielsweise nur noch drei geheime Testtage und zwölf offene Testtage zur Verfügung. Die offiziellen Tests der Serie (Prologue, Vortest Le Mans, LM-Bugatti-Test, Rookie-Test) werden ab sofort nicht mehr in das jeweilige Kontingent pro Fahrzeug mit eingerechnet.
In der GTE-Pro-Kategorie sind in der neuen Saison pro Hersteller nur noch zwei Fahrzeuge erlaubt. Diese Reglung betrifft jedoch nur die Vollzeit-Entries. Auf Race-by-Race-Basis (beispielsweise für Le Mans) sind zusätzliche Wagen weiterhin erlaubt.
Beim Boxenstopp ist es nun schon während des Tankvorgangs erlaubt, die Reifen zu wechseln. Außerdem dürfen ab sofort wieder zwei Schlagschrauber gleichzeitig verwendet werden. Zuletzt konnten zwar zwei Schlagschrauber während des Stopps im Einsatz sein, jedoch nur jeweils einer der beiden durfte Kontakt zum Fahrzeug haben.
Gleich bleibt jedoch die Anzahl der in Qualifikation und Rennen zur Verfügung stehenden Trockenreifen. In der LMP1, LMP2 und GTE Pro sind bei 6h-Events 18 Pneus pro Fahrzeug erlaubt; in der GTE- Am-Klasse weiterhin 26. In Sebring sind es 36 bzw. 52 Reifen. (In Le Mans gelten diesbezüglich andere Regeln.)
Keine Neuerung ist die in vielen Medien kolportierte Einführung einer BoP (Balance of Performance) in der LMP2-Klasse. Diese stand bereits 2017 im Regelwerk, fand jedoch keine Anwendung.
Erstmals gemeinsam gefahren wird 2018 beim Vorsaison-Test (auch Prologue genannt) in Le Castellet am 6./7. April 2018.