6h Spa: Power-Limit pro Runde der privaten LMP1 fällt
Private LMP1 bislang chancenlos: Hier der Rebellion R13 (vorne) und der BR1
Die FIA WEC ist an der Spitze des Feldes aktuell eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die beiden Toyota TS050 Hybrid dominieren die Rennen nach Belieben und lassen die privaten LMP1 zu Statisten verkommen. Bislang haben die japanischen Werkswagen alle Saisonläufe auf den ersten beiden Plätzen beendet. (Beim Rennen im letzten Sommer in Silverstone wurden sie jedoch nachträglich disqualifiziert.) Immer wieder versuchen die Regelhütern, ein besseres Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Fahrzeug-Konzepten der LMP1-Klasse zu finden. Bislang gelang das aber noch nicht einmal ansatzweise.
Für den anstehenden Lauf in Spa-Francorchamps (4. Mai) haben sich die Regelmacher nun etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So wird den privaten LMP1 der Benzinverbrauch pro Runde freigestellt. Das bedeutet, dass die Piloten nun ohne auf den Verbrauch achten zu müssen, Gas geben können. Die Neuerung wird die Arbeit im Cockpit etwas Fahrzeuge vereinfachen. Insbesondere beim Rennen letztes Jahr in Spa-Francorchamps hatten sich die Fahrer der privaten LMP1 doch sehr beschwert, da sie zum Ende jeder Runde «lupfen» mussten, um nicht über das Verbrauchslimit zu kommen. So konnte man die ohnehin schon schnelleren Toyota natürlich nicht unter Druck setzten.
Unangetastet bestehen bleibt jedoch der maximale momentane Benzindurchfluss. Dieser liegt für die privaten LMP1 weiterhin bei einem Wert von 115 kg/h. (Toyota 80 kg/h) Leicht verändert im Vergleich zum vorangegangenen Rennen in Sebring ist auch das Gewicht der LMP1 mit Saugmotor. Dieses wurde von 818 auf 824 Kilogramm aufgestockt. Davon betroffen sind die Rebellion R13, der ENSO CLM vom ByKolles Racing Team und der BR1 von DragonSpeed.
Eine Änderung gibt es auch für die Fahrzeuge aus der GTE-Pro-Klasse. Diese werden zukünftig ebenfalls mit einem Fuel-Flow-Meter ausgestattet. Für das Rennen in Spa-Francorchamps ist die Verwendung lediglich empfohlen. Ab dem Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans besteht dann eine Einbau-Pflicht. In der GTE-Pro-Klasse sollen die Fuel-Flow-Meter jedoch lediglich zum Messen des Verbrauchs verwendet werden und somit bessere Daten für die BoP (Balance of Performance) liefern. Dies ist eine andere Herangehensweise als in der LMP1-Kategorie, in welcher der Benzindurchfluss ja tatsächlich auch begrenzt ist.