Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

6h Spa: Was erwartet uns gleich im Rennen der WEC?

Von Oliver Müller
Kann der BR1 von SMP Racing in Spa-Francorchamps glänzen

Kann der BR1 von SMP Racing in Spa-Francorchamps glänzen

Winterliches Wetter mit Temperaturen im tiefen einstelligen Bereich prägen den Saisonlauf der FIA WEC in Spa-Francorchamps. Toyota geht als Favorit ins Rennen. Aber vielleicht haben die privaten LMP1 eine Chance.

Die diesjährige Ausgabe der 6 Stunden von Spa-Francorchamps ging schon vor dem Rennstart in die Geschichtsbücher ein. In der Nacht zum Samstag machte sich heftiger Schneefall rund um die Strecke breit, der das Fahrerlager in ein Winter-Camp verwandelte. Zum Rennstart ab 13:30 Uhr sollen die Temperaturen den Bereich des Gefrierpunktes jedoch um einige Grad überschreiten. Dann ist jedoch teilweise dichter Regen angesagt. Unter einer solchen Kombination von Bedingungen haben die Teams ihre Fahrzeuge noch nie wirklich getestet. Das könnte als Folge einen ganz besonderen und vor allem spannenden Rennverlauf mit sich bringen.

Ohne Zweifel: Toyota ist natürlich weiterhin der ganz große Favorit auf den Rennsieg. Ganz einfach schon deswegen, weil das japanische Werksteam den besten Erfahrungsschatz aller LMP1-Teams aufweist und zudem über die größte Manpower verfügt. Jedoch nutzt Toyota das Rennen in Spa-Francorchamps als Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans und fährt dementsprechend bereits mit dem LM-Aero-Kit, welches über wenig Abtrieb verfügt. Diese Karosserie-Variante passt aber nicht sonderlich gut auf die 7,004 Kilometer lange Strecke von Spa-Francorchamps. «Mit dem LM-Kit wird es hier im Regen sehr tricky», bestätigt Mike Conway gegenüber SPEEDWEEK.com.

Der Brite hatte den TS050 Hybrid am Freitag gemeinsam mit Kamui Kobayashi auf die Pole-Position gestellt. «Auf eine Runde mag das LM-Kit recht schnell wirken. Im Longrun verlieren wir aber doch einige Sekunden», erklärt Conway weiter. Dabei verweist er auf das Jahr 2017, als Toyota beide Karosserien in Spa-Francorchamps einsetzte und das Fahrzeug mit der LM-Aero im Rennen ordentlich Zeit gegen die markeninternen Hi-Downforce-Autos einbüßte.

«Sicherlich wird es für Toyota mit weniger Abrieb etwas schwieriger im Regen. Ich rechne mir trotzdem nicht viel für das Rennen aus. Mit ihrem Hybrid-Boost haben die Toyota im Verkehr einfach einen sehr großen Vorteil. Außerdem ist ihr Allradantrieb im Regen ein essenzieller Faktor. Ein Rennsieg von uns wäre mit einem Wunder gleichzusetzen», blickt André Lotterer von Rebellion Racing auf die derzeitige Konkurrenzsituation in der LMP1-Klasse. Rebellion verwendet in Spa-Francorchamps genauso wie SMP Racing das passendere Hi-Downforce-Paket.

«Je mehr Anpressdruck wir haben, desto einfacher wird es sein, den Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Ein entscheidender Schlüssel ist zudem das richtige Reagieren bei wechselnden Bedingungen und Mischverhältnissen. Wir werden auf jeden Fall kämpfen, um unseren ersten Sieg in der FIA WEC einzufahren. Alles kann passieren und wir haben hier tatsächlich eine gute Chance», geht Sergey Sirotkin von SMP Racing dagegen sehr optimistisch ins Rennen.

«Wir hoffen auf so viel Regen wie möglich. Im Trockenen ist Toyota auf einem anderen Stern und konkurrenzlos», macht sich auch Bruno Senna von Rebellion Racing leichte Hoffnungen auf eine Überraschung. Eines ist gewiss: Noch nie standen die Chancen besser, dass die privaten LMP1 den beiden übermächtigen Toyota ein Bein stellen könnten. Vielleicht tritt das von André Lotterer angesprochene Wunder ja tatsächlich ein.

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