Nach Berufung: Ferrari bekommt Shanghai-Sieg zurück
Gewinnt bei der WEC in Shanghai: Der Ferrari 488 GTE Evo von Alessandro Pier Guidi und James Calado
Nach den 4 Stunden von Shanghai war die Freude im Ferrari-Lager zunächst riesig. Denn der 488 GTE Evo von Alessandro Pier Guidi und James Calado hatte einen starken Sieg in der GTE-Pro-Klasse herausgefahren. Doch der Jubel hielt nicht lange an, da das Fahrzeug die technische Nachkontrolle nicht bestand. Die Kommissare beanstandeten die Fahrzeughöhe des Ferrari und nahmen ihn nachträglich aus der Wertung. Im linken vorderen Wagenbereich wurde der minimale Abstand zwischen Fahrzeug und Boden geringer gemessen, als die erlaubten 50 Millimeter, was ein Vergehen gegen Artikel 205 der technischen GTE-Regeln darstellte.
Team Manager Batti Pregliasco und Technikchef Giuseppe Petrotta vom Einsatzteam AF Corse erkannten die Messung damals an. Dennoch entschied der Rennstall in Berufung zu gehen. AF Corse argumentierte, dass die zu geringe Fahrzeughöhe nur deswegen auftrat, da der Ferrari im Rennen einen Kontakt mit einem Wettbewerber hatte. Dieser soll sich nach AF-Corse-Angaben in Runde 101 mit dem Ferrari 488 GTE Evo von Bonamy Grimes, Johnny Mowlem und Charles Hollings (Red River Sport) ereignet haben.
Circa drei Monate nach dem Rennen hat sich nun das internationale Berufungsgericht des Weltverbands FIA mit dem Fall beschäftigt und die Disqualifikation tatsächlich zurückgenommen. In seiner Entscheidung führte das Gericht an, dass es seitens des Teams kein absichtliches Handeln bzw. keine Nachlässigkeit hinsichtlich des Fahrzeugvorbereitung und des Setups gab.
Für Ferrari hat der nun zurückgewonnene Sieg sogar historische Bedeutung. Denn es ist der erste Shanghai-Triumph in der GTE-Pro-Klasse für die roten Renner aus Maranello seit Gründung der FIA WEC im Jahre 2012. Außerdem kommt Ferrari nun auch zu seinem ersten Sieg in der Saison 2019/20, nachdem lediglich Porsche (Silverstone) und Aston Martin (Fuji und Bahrain) bislang ganz oben standen.
Die Piloten Alessandro Pier Guidi und James Calado erhalten somit zusätzlich 25 Punkte für die Meisterschaftstabelle. Damit liegen sie mit 68 Zählern nun auf Rang zwei hinter dem Aston-Martin-Duo Marco Sørensen und Nicki Thiim.