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Für WEC-Projekt: Peugeot holt sich alten LMP1 zurück

Von Oliver Müller
Der Peugeot 908 HYbrid4 wird in Versailles in die Werkstatt gerollt

Der Peugeot 908 HYbrid4 wird in Versailles in die Werkstatt gerollt

2022 steigt Peugeot in die große Prototypen-Klasse der FIA WEC ein. Um sich technisch darauf vorzubereiten, haben die Ingenieure der Motorsport-Abteilung in Versailles nun wieder den 908 HYbrid4 von 2012 ausgegraben.

Es tut sich was bei Peugeot: Der französische Hersteller hatte im letzten November bekanntlich den Einstieg in die Sportwagen-WM (FIA WEC) ab 2022 verkündet. Mittlerweile sind die Vorbereitungen auf dieses Ereignis angelaufen. Sie beinhalten auch einen ganz unkonventionellen Ansatz. Denn die Ingenieure der Motorsport-Abteilung in Versailles haben sich nun einen alten LMP1 in ihre Hallen geholt, um das Gefährt genauer zu begutachten und somit altes Wissen wieder aufzufrischen.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um den 908 HYbrid4. Dieser ist mit einem 3,7 Liter großer V8-Dieselmotor ausgestattet und leistet circa 550 PS (404 kW). Das Augenmerk der Ingenieure wird jedoch auf dem zusätzlich verbauten Elektromotor liegen, der beim Beschleunigen weitere 80 PS (60 kW) abgeben kann. Die elektrische Energie dieses Hybrid-Systems ist in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert.

Der 908 HYbrid4 hat leider eine sehr unrühmliche Geschichte. Er ist der Nachfolger des Peugeot 908 HDi FAP (2007 bis 2010) und des 908 (2011). Mit dem 908 HYbrid4 wollte Peugeot eigentlich in die 2012 neu gegründete FIA WEC einsteigen. Doch wenige Wochen vor Saisonstart wurde das Engagement abgeblasen, was die WM seinerzeit schon in die erste Krise warf. Tatsächlich spulte der 908 HYbrid4 im Frühjahr 20212 seine letzten Meter ebenfalls auf dem Gelände in Versailles ab, um sich von den Mitarbeitern zu verabschieden.

Mit dem Zurückholen des 908 HYbrid4 nach Versailles schließt sich acht Jahre später somit ein Kreis. Der Schritt macht absolut Sinn. Denn auch beim zukünftigen WEC-Projekt wird Peugeot wieder auf ein Hybrid-System setzen. Da kann es nicht schaden, nochmals genau nachzusehen, was für 2012 bereits entwickelt wurde. Natürlich ist die Hybrid-Technik seitdem sehr weit fortgeschritten, doch den einen oder anderen Kniff (beispielsweise beim Packaging im Rennwagen) kann sicherlich abgeleitet werden.

Peugeot befinden sich gerade in einer intensiven Evaluierungsphase in Bezug auf das WEC-Projekt. Zunächst war angedacht, ein Le Mans Hypercar (LMH) aufzulegen. Nachdem ACO und IMSA im Januar jedoch auch die LMDh-Kategorie ausgerufen haben, könnte Peugeot womöglich auch diesen Weg einschlagen. Die LMDh ist die Neuauflage der amerikanischen DPi-Klasse und somit viel günstiger als die LMH. Bereits ab der Saison 2021/22 sind die LMDh in der FIA WEC startberechtigt.

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