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Bewegung am LMP1-Motorenmarkt – Judd mischt mit

Von Oliver Runschke
Der neue DB 4.4 basiert auf dem DB 3.4 V8 L (Bild)

Der neue DB 4.4 basiert auf dem DB 3.4 V8 L (Bild)

John Judd baut in England einen neuen 4,4-Liter-V8-Motor für das neue technische Reglement der LMP1-Klasse ab dem kommenden Jahr. Allerdings fehlen noch die Kunden.

Judd bringt sich als Motorenpartner für mögliche Privatteams in der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM FIA WEC im kommenden Jahr wieder ins Gespräch. Die Briten, die bis Saisonmitte 2012 OAK Racing mit Motoren ausrüsteten, entwickeln derzeit einen neuen Motor nach dem neuen, ab 2014 gültigen Reglement des Le-Mans-Veranstalters ACO. Auf Basis des bekannten und seit 2008 erst als LMP2, dann als LMP1 eingesetzten DB 3.4 L-Motors entsteht ein 4,4-Liter grosser V8-Magermixmotor. In der Sportwagen-WM ist im kommenden Jahr der Hubraum und die Motorentechnik weitgehend freigestellt. Die Motoren definieren sich über den Verbrauch, denn die maximale Benzinmenge für eine Runde wird reglementiert und durch einen Durchflussmengenmesser («fuel flow meter») überwacht.

«Nach vielen Diskussionen mit verschiedenen Chassis-Herstellern und unseren eignen Simulationen haben wir für uns für einen V8-Saugmotor als wohl beste und auch preiswerteste Lösung entschieden, um Kundenteam mit einem zuverlässigen und wettbewerbsfähigen Motor auszustatten», erklärt Motorenbauer John Judd. «Nach unseren Studien wurde uns klar, dass ein V8-Saugmotor die richtige Wahl für das neue Reglement ist. In einigen Bereichen hat ein V10 zwar Vorteile, in anbetracht des etwas geringeren Gewichts von LMP1-Fahrzeugen im kommenden Jahr erschien uns ein V10 allerdings neben einigen anderen Details nicht als ideal. Die ersten Versuche mit dem V8-Motor haben unseren Simulationen mittlerweile bestätigt.»

Auf dem Prüfstand läuft das neue Judd-Triebwerk seit Juli. Momentan wird die Benzindirekteinspritzung, das elektronische Gaspedal und die gesamte Motorelektronik angepasst, der erste Test in einem LMP soll zu Jahresbeginn 2014 erfolgen. Judd verrät nicht, ob er schon einen Kunden für den neuen Motor hat.

Im vergangenen Jahr rüstete Judd den Dome und den Pescarolo 03 von Henri Pescarolo sowie den Pescarolo 01 von OAK Racing mit seinem 3,4-Liter Motor aus. OAK Racing musterte den englischen Motor allerdings zur Saisonmitte aufgrund von Leistungsdefiziten aus und setzte bei den finalen Läufen der Sportwagen-WM auf den Honda AR6-LMV8 aus dem HPD ARX-03a.

Judd rüstet derzeit LMP2-Klasse aus

Judd ist derzeit überwiegend in der LMP2-Klasse und besonders in der European Le Mans Series mit dem auf einem BMW-Block basierenden HK LMP2 V8 getauften Motor engagiert. Die Schweizer-Teams Morand Racing und Race Performance vertrauen auf Judd-Power, auch die Lotus T128 von Kolles in der FIA WEC werden von Judd-V8-Motoren angetrieben.

Judd und HPD bieten für 2014 Kundenmotoren an

Neben Judd hat auch HPD (Honda Performance Developments) angekündigt auf Basis des in der IndyCar-Serie eingesetzten V6-Turbomotors ein LMP1-Motor anzubieten.

Die Anzahl möglicher Kunden für HPD wie auch für Judd in der Sportwagen-WM ist allerdings derzeit noch überschaubar. Als einziges Privatteam hat bisher Rebellion Racing eine Teilnahme an der Sportwagen-WM im kommenden Jahr zugesagt. Das Anglo-Schweizer-Team vertraut dabei weiterhin exklusiv auf Motoren von TMG/Toyota. Pläne für die LMP1-Klasse gibt es auch bei OAK Racing. Welcher Motor das neue LMP1-Coupé der Franzose antreiben wird, ist noch offen.

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