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LMP1: Spritverbrauch und Megajoule, was heisst das?

Von Oliver Runschke
Audi rechnet mit früheren Boxenstopps

Audi rechnet mit früheren Boxenstopps

Die neuen Le-Mans-Prototypen von Audi, Porsche und Toyota verbrauchen rund 25 bis 30 weniger als bisher. Nur weiss heisst das in konkreten Zahlen?

Das neue technische Reglement der Sportwagen-Königsklasse LMP1 definiert sich über den Spritverbrauch, doch was heisst das konkret? Wie viel Liter Sprit brauchen die neuen Le-Mans-Prototypen wirklich? Im Reglement ist fest definiert, wie viel die neuen Prototypen von Audi, Porsche und Toyota über eine Runde maximal verbrauchen dürfen. Die im Reglement definierten Werte bemessen sich an einer 13,6 km langen Runde in Le Mans, für alle anderen Strecke im Kalender der Sportwagen-WM wird dies anhand eines fest definierten Faktors umgerechnet.

Aufgrund der unterschiedlichen Energiegehalte von Benzin und Dieselkraftstoff sind die Energiemengen im Reglement nicht in Litern oder Kilogramm hinterlegt, sondern die zur Verfügung stehende Energiemenge in Megajoule. Wie hoch der Verbrauch über eine Runde maximal sein darf, hängt von der Leistungsfähigkeit des Hybridsystems ab. Die Leistungsfähigkeit der Hybridsysteme wird in vier Klassen unterteilt (2, 4, 6 und 8 Megajoule), vor der Saison musste sich jeder Hersteller auf eine dieser Klassen für die gesamte Saison festlegen.

Porsche und Toyota, die Hybridsysteme in der Sechs-Megajoule-Klasse haben, dürfen auf einer 5,890 Meter langen Runde in Silverstone maximal 2,3 Liter Benzin verbrauchen. Die Audi R18 e-tron quattro dürfen maximal 1,9 Liter Diesel verbrauchen. In etwas griffigeren Werten: 39 Liter Super-Benzin für die Benziner auf 100 km, 32 Liter Diesel für den Selbstzünder aus Ingolstadt.

Nicht nur der Spritverbrauch wird auf die einzelnen Strecken runtergerechnet, sondern auch die Energiemenge, die die Hybridsysteme über eine Runde boosten dürfen. LMP1 in der Sechs-Megajoule-Klasse wie Toyota TS040 und Porsche 919 Hybrid dürfen über eine Runde in Silverstone 4,02 Megajoule Hybridboost nutzen. Wie die Hybridenergie über eine Runde eingesetzt wird obliegt rein der Betriebsstrategie der Systeme – theoretisch könnten die sechs Megajoule auch bei einem Boostvorgang abgegeben werden.

Vor wenigen Tagen hat die FIA WEC die Energiemengen und auch die Tankgrössen nochmals angepasst. In Silverstone rechnet Audi damit, eine bis zwei Runden früher als die Benziner-Konkurrenz an die Box zu müssen. Im schlimmsten Fall, abgesehen vom immensen strategischen Nachteil stets vor der Konkurrenz stoppen zu müssen, addiert sich das bei normalem Rennverlauf in einen zusätzlichen Boxenstopp.

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