MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Proton: Radikalkur für Hollywood-Star Patrick Dempsey

Von Oliver Runschke
Der Dempsey-Porsche beim Test

Der Dempsey-Porsche beim Test

Die erste Saison mit Patrick Dempsey hinterlässt bei Proton seine Spuren. Beim Vorsaisontest war das Team zumindest äusserlich wie verwandelt.

Proton Competition ist zum Start in die neuen FIA WEC-Saison kaum wiederzukennen. Das einzige deutsche Privatteam in der Sportwagen-WM hat ordentlich aufgerüstet. Ein neues Design für Trucks, die beiden Porsche 911 RSR und Boxenausstattung sorgt für einen ungewohnten Look und auch personell hat sich das Team verstärkt. Durch die Ankunft von Hollywood-Star und Porsche-Markenbotschafter Patrick Dempsey, der sich einen RSR in der GTE-Am-Klasse der WM mit Werksfahrer Patrick Long und Marco Seefried teilt, starten die Schwaben erstmals seit 2012 wieder mit zwei Porsche in der WEC. Dempsey war in beiden vergangenen Jahren bereits mit Proton in Le Mans am Start. Mittlerweile hat der Schauspieler seinen eigenen Rennstall in den USA zugesperrt, um mit Proton in seine erste WM-Saison zu starten.

Auf dem Kommandostand hat sich Proton für das nun wieder grössere Programm mit zusätzlicher Ingenieurspower verstärkt. Betreut wird der RSR, mit dem Dempsey & Co starten, von Jacques Hendrikse, den Porsche vom Werksteam Manthey zu Proton abgestellt hat. Der zweite RSR, den in der zweiten Saison in Folge Teamchef Christian Ried, Klaus Bachler aus Österreich und Khaled Al Qubaisi in der GTE-Am-Klasse gefahren wird, betreut der langjährige Larbre-Renningeniuer Johannes Gruber aus Graz.

Für die zweite Saison mit dem Porsche RSR der Baureihe 991 hat Proton seinen Fuhrpark nochmals erweitert: Dempsey, der beim Vortest am vergangenen Wochenende aufgrund von Dreharbeiten zu seiner Arztserie noch fehlte, bekommt einen flammneuen RSR. Nicht zuletzt um den unterzubringen, hat Proton auch die Infrastruktur in der Werkstatt gehörig erweitert: «Michl» Ried, Bruder von Teamchef Christian, der sich um die Technik der Porsche kümmert, waltet im heimischen Ummendorf nun über ein 4.000 Quadratmeter grosses Reich.

Nicht nur in der WEC verdoppelt Proton den Einsatz, auch ein Comeback in der ELMS ist geplant. Christian Ried: «Parallel zu der WEC haben wir ein europäisches Programm aus ELMS und 24h Le Mans mit unseren dritten RSR geplant. Leider stehen wir mit dem Auto für die 24h von Le Mans nur auf Rang sechs der Reserveliste, das hat unsere Pläne nun etwas durchkreuzt. Wir prüfen nun unsere Optionen. Grundsätzlich haben wir für den RSR noch Fahrerplätze zur Verfügung, für den ELMS-Saisonstart werden voraussichtlich Khaled, Klaus und ich das Auto steuern». Mit dem Doppeleinsatz in WEC und ELMS bekommt das Proton-Trio so mit dem Vier-Stunden-ELMS-Rennen am Samstag und Sechs-Stunden-WEC am Sonntag so zu den eigenen 10h von Silverstone.

Der neue Look des Teams stiftete dabei schon in Paul Ricard für Verwirrung: Der langjährige Proton-Pilot Richard Lietz lief zwei Mal vergeblich das Fahrerlager auf der Suche nach den Schwaben ab, ehe er sich von Ried telefonisch zur Box lotsen liess.

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