Porsche-Chef Blume: «Langfristig WEC, keine Formel 1»
Als Weltmeister-Wagen trägt der Porsche 919 Hybrid stolz die Startnummer 1
Zumindest von Porsche-Seite kommt jetzt wieder eine klare Absage – durch den seit 1. Oktober 2015 als Nachfolger von Matthias Müller (rückte zum VW-Konzernchef auf) amtierenden Vorstandschef Oliver Blume (48), der zuletzt in Silverstone vor Ort seiner Truppe die Daumen drückte und für Spa am kommenden Wochenende auf einen Erfolg hofft.
Der Braunschweiger erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Es gibt bei Porsche keine Pläne, in die Formel 1 zu gehen. Für uns sind die WEC-Läufe die herausforderndsten Rennen. Für Porsche hat Rennsport eine große Bedeutung durch Wettkampf und die Erprobung neuer Technologien, die wir von der Langstrecke optimal in unsere Serienprodukte übertragen können.»
Was der Gewinn der Konstrukteurs-WM, der Fahrer-WM und der Doppelsieg in Le Mans im Vorjahr für die Marke bedeuteten, schildert Blume so: «Zunächst einmal waren diese Erfolge eine riesige Motivation für uns und bestätigten unseren technologischen Weg – sowohl für die Motorsportmannschaft als auch für das gesamte Unternehmen. Obendrein dann noch ein Doppelsieg in Le Mans – das hat uns einen echten Schub gegeben. Motorsporterfolge sind wichtig für Porsche. Sie laden unsere Marke immer wieder neu auf. Porsche lebt davon. Schließlich fördern sie auch die Nachfrage nach unseren Sportwagen.»
Doch auch für Blume gibt es im World Endurance Championship Verbesserungspotenzial: «Das Reglement ist für mich das fairste, das es im Motorsport gibt. In der Vermarktung der Serie gibt es noch Aufholbedarf, speziell bei den TV-Übertragungen von Langstreckenrennen. Es ist schwierig, die Menschen für ein Sechsstundenrennen zu begeistern, aber es gäbe die Möglichkeit einer Zusammenfassung kombiniert mit Live-Übertragung der letzten Stunde. Mit der Spannung und dem Wettbewerb, den die Serie hergibt, ist da großes Potenzial vorhanden. Leider ist das öffentliche Interesse derzeit noch nicht so gross. Es liegt aber nicht am Sport, der geboten wird, der ist hochklassig –, sondern es stellt sich die Frage, wie wir die Serie noch besser zu den Menschen transportieren.»