6h Spa-Francorchamps: Ein wahrer Sportwagen-Klassiker
Sieger im Jahre 2003: Der Audi R8 von Tom Kristensen/Seiji Ara
Nach dem spannenden Saisonauftakt im britischen Silverstone gibt die FIA WEC am Wochenende in Spa-Francorchamps Gas. Das dortige 6-Stunden-Rennen gehört (übrigens genauso wie Silverstone) seit Neubeginn der Sportwagen-WM in Jahre 2012 immer zum Kalender der Meisterschaft. Und überhaupt ist es ein echter Sportwagen-Klassiker: Denn das 6-Stunden-Rennen gilt als Nachfolger der berühmten '1000 Kilometer von Spa'. Und diese wurden bereits im Jahre 1966 erstmals ausgetragen. (Es gewann ein Ferrari 330 P3). Bis ins Jahr 1975 (in jenem Jahr war es einmalig ein 750-km-Rennen) wurde auf der alten 14,120 Kilometer langen Strecke gefahren.
Nach eine Pause wurde das Rennen dann im Jahre 1982 mit Einführung der Gruppe-C-Formel wiederbelebt. Und seit dieser Zeit wird das aktuelle Stecken-Layout von ca. sieben Kilometer genutzt. (Umbauten am Kurs mal ausgenommen). Es siegte der Porsche 956 von Jacky Ickx/Jochen Mass. Die Gruppe C blieb bis 1990 in Spa-Francorchamps (wobei in den letzten beiden Jahren auf die damals in der WM übliche 480-km-Distanz umgestellt wurde). Mit dem Sieg des Sauber-Mercedes C11 von Mercedes-Junior Karl Wendlinger und wieder Jochen Mass endete die Historie des Klassiker zunächst.
Erst die FIA Sportscar Championship (eine damals existierende Meisterschaft für offene Renn-Prototypen) trug 2003 dann wieder ein 1000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps aus. Damals siegten Le-Mans-Legende Tom Kristensen und der Japaner Seiji Ara im Audi R8 des Goh-Teams vor dem Pescarolo (Courage) C60 von Franck Lagorce und dem heutigen Toyota-LMP1-Fahrer Stéphane Sarrazin. Ab 2004 wurde das Rennen dann Teil der neugegründeten 'Le Mans Endurance Series' bzw. dem namentlichen Nachfolger 'Le Mans Series'. In dieser Zeit gab es Siege von Audi (2004), Zytek (2005), Pescarolo (2006) und Peugeot (2007-2011).
Zwar hiess das Event noch bis ins Jahre 2011 offiziell 1000-km-Rennen, doch schon ab 2010 wurde die Distanz durch das 6-Stunden-Format abgelöst. Grund war hauptsächlich die Fernsehübertragung. Denn so war es möglich das Rennende planbar live auszustrahlen. (bei der 1000-km-Distanz konnte nicht wirklich vorhergesagt werden, wann die schwarz-weiss karierte Flagge geschwenkt werden würde)
Ab 2012 ist das Rennen nun also Teil der FIA WEC. Und seit Beginn der neugegründeten WM konnte sich Audi drei Mal in die Siegerlisten eintragen (2012, 2013 und 2015). Im Jahre 2014 ging der Rennsieg an den Toyota TS040 Hybrid von Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Nicolas Lapierre.
Am Wochenende wird somit ein wieder ein neues Kapitel traditionsreicher Motorsport-Geschichte weiter geschrieben.