Christian Horner: «Lewis Hamilton abschreiben – dumm»
Christian Horner
Nico Rosberg liegt in der Formel-1-WM 33 Punkte vor seinem letzten Titelrivalen, seinem Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton. Nur diese zwei Piloten können noch Weltmeister 2016 werden, Daniel Ricciardo ist seit dem Japan-GP in Suzuka aus dem Titelrennen.
Der Vorsprung von Rosberg ist stattlich: Er könnte sich in Austin beispielsweise eine Nullrunde erlauben, bei gleichzeitigem Sieg von Lewis Hamilton würde der Deutsche die Tabelle noch immer mit acht Punkten Vorsprung anführen.
Oder Nico könnte hinter Lewis Hamilton jetzt locker vier Mal als Zweiter ins Ziel fahren, der Titel wäre ihm gewiss. Eine Taktik, die Rosberg selber verworfen hat: «Ich rechne mich nicht zum Titel. Ich ändere nichts an meiner Taktik – ein Wochenende ums andere, immer mit dem Ziel, den Grand Prix zu gewinnen.»
Der Pleuelwellenlager-Schaden von Lewis Hamilton in Malaysia hat bewiesen, wie schnell etwas schieflaufen kann. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Das ist ein mechanisch dominierter Sport, und dazu gehört eben auch, dass jederzeit der Blitz einschlagen kann. Ein Rennstall kann sich noch so gewissenhaft auf die Einsätze vorbereiten, eine Garantie gibt es nie.»
Und genau deshalb ist das Titelrennen noch nicht vorbei, wie auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner glaubt. Der 42jährige Engländer (dessen Gattin Geri das erste gemeinsame Kind erwartet) sagt zum Duell zwischen den beiden Silberpfeilfahrern: «Wir erleben des in jedem Sport, dass ein Athlet eine bestimmte Weile auf einer Siegerwelle surft. Momentan läuft alles für Nico. Lewis hat einige schwierige Rennwochenenden hinter sich, aber ich bin sicher, er streift das ab und kämpft sich wieder zurück.»
«Er braucht nur den Zipfel einer Chance, und schon ist er wieder voll im Titelrennen. Ein Ausfall von Nico bei gleichzeitigem Sieg reicht, und alles geht wieder von vorne los. Die Dinge ändern sich in diesem Sport überaus schnell. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 2007 alle vom Titelduell zwischen Alonso und Hamilton sprachen – und dann hat ihnen Kimi Räikkönen den Titel vor der Nase weggeschnappt. Es sind noch immer hundert Punkte zu holen, und es wäre dumm, Lewis abzuschreiben.»
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