Fernando Alonso: Sieg mit Honda lieber als 3. Titel
Fernando Alonso
Fernando Alonso steht im Herbst seiner Formel-1-Karriere: Er fährt im 15. Jahr, hat zwei WM-Titel gewonnen (2005 und 2006, beide mit Renault), viel zu wenige, wie viele im Fahrerlager finden, wenn sie an das Talent Alonsos denken. Das Gleiche gilt für seine 32 Siege, der letzte geht auf das Jahr 2013 zurück, im Mai in Barcelona.
Der Asturier sagt: «McLaren-Honda zum Sieg zu führen, das wäre die grösste Leistung meiner Karriere. Ich weiss nicht, ob ich noch die Chance dazu erhalte. Aber wenn es so weit ist, dann dürfen wir sehr stolz auf uns sein. Wir haben mit einem Rückstand von zehn Sekunden begonnen, wir haben das Schritt um Schritt verringert. Wir müssen den Entwicklungsrhythmus verschärfen, denn in der Formel 1 schläft niemand. Wir werden überdies im kommenden Jahr ein neues Reglement haben, das beschleunigt alles. Ein Fragezeichen bleibt für mich, was in Sachen Aerodynamik passiert. Wer interpretiert die kommenden Regeln am besten? Das weiss keiner. Aber ich sehe das als prima Gelegenheit, die Lücke zur Spitze zu schliessen.»
Früher hat Alonso immer davon gesprochen, dass er nichts unversucht lassen wolle, einen dritten Titel wie sein Idol Ayrton Senna zu erobern. Das hätte der Spanier schon 2007 abhaken müssen: Damals liess McLaren den jungen Lewis Hamilton frei gegen Alonso fahren, Ergebnis – beim WM-Finale von Brasilien sagte Kimi Räikkönen von Ferrari als lachender Dritter Danke und staubte den Titel ab. Alonso wechselte tief enttäuscht zurück zu Renault.
Eine falsche Rennstrategie von Ferrari kostete Alonso 2010 im ersten Jahr in Rot einen weiteren Titel, auch 2012 hätte Fernando eigentlich Weltmeister werden müssen, aber erneut war das Glück Red Bull Racing-Fahrer Sebastian Vettel hold. Nur wenig hat gefehlt, und Alonso stünde heute mit fünf WM-Titeln da! Doch der Spanier relativiert gegenüber unseren Kollegen der BBC: «Klar wäre es schön, wie Ayrton Senna einen dritten Titel zu gewinnen. Aber dann denkst du – fünf wäre auch toll, oder warum nicht gleich sieben? Meine Ziele haben sich im Laufe der Zeit ein wenig verändert. Deshalb sagte ich, dass es meine grösste Leistung wäre, McLaren-Honda wieder zum Sieg zu führen, das ist für mich höher einzustufen als ein dritter Titel.»
«Klar ist es schwierig, wenn du dich gewaltig strecken musst, um überhaupt unter die besten Zehn zu gelangen. Aber der stete Fortschritt von McLaren-Honda ist für mich eine ständige Motivation. Allerdings gebe ich auch zu: Ich vermisse das Gefühl des Sieges.»
Fernando Alonso hat klar gemacht: Wenn das Fahren 2017 mit den neuen Autos nicht mehr Spass macht, wird er zum Ende der kommenden Saison wohl mit der Formel 1 Schluss machen.
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