Totenkopf Daniel Ricciardo: Eine Stunde in der Maske
So tauchten Max Verstappen und Daniel Ricciardo an der Strecke auf
Die Mexikaner feiern bald den Tag der Toten. Die Menschen verkleiden sich, es gibt Umzüge, viele malen ihre Gesichter an – wie nun auch die beiden Red Bull Racing-Fahrer Daniel Ricciardo und Max Verstappen.
Daniel grinst: «Jetzt weiss ich, wie sich eine Frau fühlt, wenn sie volles Make-Up auflegt. Es dauerte eine Stunde, die Totenmaske aufzumalen. Und wohl eine weitere, sie wieder zu entfernen.»
Ich will vom Australier wissen, wo er doch in Ausstin einen so einen tollen Texas-Akzent bewiesen habe, was würde da zu dieser Schminke passen? Daniel reagiert blitzschnell, starrt mich sekundenlang nur wortlos und düster an. Merke: Der Sensenmann ist keine Plaudertasche.
Dann spricht Daniel über die provokanten Aussagen von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, wonach er am liebsten um die Fahrbahn eine 40 Zentimeter hohe Mauer ziehen würde – dann hätte es sich auf einen Schlag erledigt, dass die Fahrer die Ideallinie so grosszügig auslegen. Ricciardo: «Klar ist das ein wenig übertrieben. Aber ich finde schon, wenn du so viel Auslaufzone hast, dann nimmt das den wirklich guten Piloten etwas weg. Strecken wie Monaco oder Baku, da weisst du ganz genau – ein Fehler, und du bist in der Leitschiene oder in der Mauer. Präzises Fahren wird belohnt. Bei reichlich Auslauf entfällt das, und das finde ich hin und wieder schade. Ich fände es besser, wenn Fehler bestraft würden. Das würde es auch für die Fans interessanter machen. Es hat schon seine Gründe, wieso ich Strassenkurse so faszinierend finde. Wir reden auch in den Fahrerbesprechungen oft darüber – ob es nicht an gewissen Stellen besser wäre, wieder mehr Kiesbetten zu habe, genau aus diesem Grund.»
Lewis Hamilton muss hoffen, dass sich Daniel Ricciardo noch reichlich in den WM-Kampf einmischt – also vor Nico Rosberg ins Ziel kommt. Der vierfache GP-Sieger meint: «Klar ist das in meinem Kopf, wenn wir hier am Tisch sitzen und uns über solche Dinge unterhalten. Aber wenn das Rennen beginnt, dann denke ich nicht mehr daran. Ob ein gutes Ergebnis für mich den Ausgang der WM beeinträchtigt, ist nicht meine Angelegenheit. Es geht nur darum, die meisten Punkte zu holen.»
«Hier in Mexiko sollten wir recht gut aufgestellt. 2015 konnten wir die Ränge 4 und 5 an Land ziehen, obschon unser Auto damals nicht so gut war wie in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr war es sehr schwierig, eine gute Balance des Fahrzeugs zu finden, weil die Piste selber so wenig Haftung aufbaute. Das sollte in diesem Jahr besser sein. Wegen der Meereshöhe fühlt sich der Wagen wie in Monza an. Ich gehe mit offenem Geist ins Training und in der Erwartung, dass ich bei der Balance Kompromisse eingehen muss. Ein neutrales Auto wäre hier am besten.»
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