Martin Brundle: «Lewis Hamilton ging vom Gas»
Martin Brundle: «Nicht jede Entscheidung ist eindeutig»
Der frühere GP-Pilot Martin Brundle ist sich sicher, dass die Diskussionen um die Rechtsprechung der Rennkommissare ewig andauern wird. Der heutige Formel-1-Experte, der für den britischen PayTV-Sender Sky Sports im Fahrerlager unterwegs ist, verrät in seiner neuesten Kolumne, dass er vor dem Rennen in Mexiko bei der Rennleitung vorbeischauen und sich alles erklären lassen durfte.
Der frühere GP-Pilot war beeindruckt von den vielen Informationen, die den Entscheidungsträgern während der Rennen in Echtzeit zur Verfügung stehen, wie er schreibt: «Was ich gesehen habe hinterlässt bei mir den Eindruck, dass es durchaus möglich ist, die Strafen einheitlich zu gestalten.»
«Doch angesichts der Tatsache, dass die Rennkommissare von WM-Lauf zu WM-Lauf wechseln und weil alle gesammelten Daten letztlich einer menschlichen Interpretation bedürfen, werden die Entscheidungen der Stewards – wie jede andere Schiedsrichterentscheidung auch – immer den einen Leuten besser gefallen als den anderen», fügt der 57-jährige Brite an.
«Nicht jede Entscheidung ist eindeutig», fährt Brundle fort. «Und viele Fans haben sich nach dem Mexico-GP gefragt, warum Max Verstappen für sein Abkürzen bestraft wurde und Lewis Hamilton nicht, obwohl auch er in der ersten Kurve die Piste verlassen hatte. Die grosse Frage dabei ist, ob Lewis bei seinem Ausritt einen klaren Vorteil herausgeholt hatte oder nicht.»
Und Brundle betont: «Die Daten von Lewis' Silberpfeil belegen, dass er vom Gas gegangen ist, als er wieder auf der Piste war – und zwar noch vor dem Einsatz des virtuellen Safety-Cars. Ausserdem haben sich Nico Rosberg und Max Verstappen in Hamiltons Rücken um die zweite Position gestritten, keiner der Beiden setzte dabei den Spitzenreiter unter Druck. Das war bei Sebastian Vettel und Verstappen anders.»