F1-GP Valencia: Polizei ermittelt wegen Finanzierung
Nach fünf Jahren war im Hafengebiet von Valencia die Party vorbei
Aus finanziellen Gründen verschwand der Europa-GP in Valencia nach nur fünf Jahren wieder von der Formel-1-Landkarte: 2012 fand das letzte Rennen der Königsklasse durch den America's Cup-Hafen der spanischen Metropole statt. Schon vom ersten Rennen an gab es in Valencia kritische Stimmen: Es wurde angeprangert, ob die Stadt keine dringlicheren Aufgaben habe als ein Formel-1-Rennen. Und es wurde kritisiert, dass die Finanzierung des Autorennens ein Buch mit sieben Siegeln sei.
Die spanische Staatsanwaltschaft hat deshalb 2014 ein Verfahren eröffnet gegen Francisco Camps, Dolores Johnson und Jorge Martinez. Der frühere Präsident der Regionalregierung von Valencia, die Ministerin für Tourismus, Kultur und Sport sowie der Teilhaber des privaten GP-Veranstalters Valmor Sport stehen wegen des Verdachts der Veruntreuung im Visier der Behörden. Es wird untersucht, warum die Grossveranstaltung einer privaten Firma mit nur zwölf Mitarbeitern und ohne Erfahrung überlassen wurde.
Camps, der sein Amt bereits 2011 nach Korruptionsvorwürfen hatte niederlegen müssen, wird zudem des Amtsmissbrauchs verdächtigt.
Die jüngste Entwicklung des Falles: Heute Mittwoch, 9. November sind Polizei und Vertreter der Staatsanwaltschaft am «Circuit Ricardo Tormo de Cheste» aufgetaucht. Gemäss der Nachrichtenagentur EFE aus Madrid wurden bei einer Hausdurchsuchung Dokumente sichergestellt, welche Unregelmässigkeiten bei der Organisation der fünf Formel-1-Stadt-GP belegen könnten. Im Mittelpunkt dieser Ermittlung steht die undurchsichtige Finanzierung des Rennens. Wie lange die Untersuchung des sichergestellten Materials dauern wird, ist völlig unklar. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
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