Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Interlagos: Bernie Ecclestone als Retter in der Not?

Von Otto Zuber
Bernie Ecclestone: Interesse am Interlagos-Rundkurs

Bernie Ecclestone: Interesse am Interlagos-Rundkurs

Der Brasilien-GP hat wieder einmal bewiesen, dass er seinen Platz im Formel-1-WM-Kalender verdient hat. Trotzdem ist seine Zukunft noch nicht gesichert. Dies könnte sich dank Chefvermarkter Bernie Ecclestone bald ändern.

Es dauerte zwar eine ganze Weile, doch letztlich erfüllte der Brasilien-GP die hohen Erwartungen der Formel-1-Fans – nicht zuletzt auch wegen Max Verstappens furioser Aufholjagd, die der Red Bull Racing-Teenager nach seinem letzten Stopp zeigte. Bei schwierigsten Bedingungen arbeitete er sich in nur 15 Umläufen elf Positionen nach vorne, und sicherte sich so den siebten GP-Podestplatz in diesem Jahr.

Der gekonnte Regentanz auf dem rutschigen Autódromo José Carlos Pace bescherte nicht nur dem Niederländer Lobeshymnen, auch der Strecke – deren Beschaffenheit den Schwierigkeitsgrad auf nassem Asphalt erhöht – wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die meisten Fahrerlager-Dauergäste sind sich einig: Der im Mai 1940 eröffnete Rundkurs hat seinen Platz im WM-Kalender verdient.

Dennoch ist die Zukunft des Grand Prix in der Millionenmetropole Sao Paulo ungewiss, im Formel-1-WM-Kalender 2017 ist der Brasilien-GP nur provisorisch aufgeführt, er muss erst noch bestätigt werden. Und das, obwohl die Promoter über einen gültigen Vertrag verfügen, der die GP-Ausrichtung in den nächsten Jahren sichert. Dennoch sorgen finanzielle Probleme für Zukunftssorgen, die auch im Fahrerlager von Interlagos Gesprächsthema waren.

Eine mögliche Lösung zeichnet sich nun dank Chefvermarkter Bernie Ecclestone ab. Der 86-jährige Brite deutete während des Rennwochenendes in Brasilien an, dass er über einen möglichen Kauf der 4,309 km langen Strecke nachdenke. Gegenüber der Nachrichtenagentur EFE bestätigte nun auch Brasiliens neuer Bürgermeister Joao Doria, dass man über eine mögliche Übernahme verhandeln werde – und zwar schon bald.

«Wir werden uns nächste Woche mit den GP-Organisatoren treffen, und sie kennen unser Anliegen», verriet der Politiker, der die Strecke erklärtermassen privatisieren will. «Ich lade Bernie Ecclestone und alle internationalen Formel-1-Promoter dazu ein, ein Konsortium zu gründen und am Privatisierungsprogramm der Interlagos-Strecke teilzunehmen.»

Auf die Frage, welche Vision er denn mit der Formel-1-Strecke verfolge, erklärte Doria selbstbewusst: «Es wird das Gleiche, wie in Abu Dhabi werden: Eine der modernsten Rennstrecken der Welt.»

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