Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bernie Ecclestone: «Das läuft bei Ferrari falsch»

Von Otto Zuber
Bernie Ecclestone: «Maurizio Arrivabene kann seine Ideen nicht umsetzen, weil jemand über ihm steht»

Bernie Ecclestone: «Maurizio Arrivabene kann seine Ideen nicht umsetzen, weil jemand über ihm steht»

Kaum einer kennt den GP-Zirkus so gut wie Bernie Ecclestone. Der Baumeister der modernen Formel 1 macht kein Geheimnis daraus, dass er Ferrari wieder vorne sehen will. Er weiss, was bei der Scuderia derzeit falsch läuft.

Bernie Ecclestone weiss: Kein Rennstall der Welt hat so viele treue Fans wie Ferrari. Die Erfolge des ältesten GP-Teams der Formel-1-Geschichte sorgen denn auch für hohe Einschaltquoten, und damit letztlich auch für mehr Geld, das in die Kassen der Formel-1-Rechteinhaber fliesst. Entsprechend gross ist der Wille des kleine Briten, die Scuderia an der Spitze des Feldes mitkämpfen zu sehen. Daraus macht der 86-Jährige auch kein Geheimnis.

Im Gespräch mit den Kollegen von «Auto, Motor und Sport» sagt er zum Gerücht, Ferrari-Präsident Sergio Marchionne sorge für ein Klima der Angst, weil er alles von oben diktiert und sich deshalb keiner mehr getraut, Risiken Einzugehen: «Sergio Marchionne will unbedingt, dass Ferrari gewinnt. Das will ich auch.»

Auf die Frage, was beim Team aus Maranello derzeit schief laufe, erklärt der Formel-1-Chefvermarkter: «Ferrari ist zurückgefallen in die Zeit vor Jean Todt. Ich habe Fiat damals überzeugt, Jean zu verpflichten. Einen Manager von aussen. Das Team war zu italienisch. Das soll keine Kritik sein. Wir alle lieben Italien. Aber Italiener sind Italiener, so wie Deutsche Deutsche sind oder Briten eben Briten. Sie ändern sich nicht. Wenn sie ein Team in Eigenregie führen, dann funktioniert es nicht.»

Und Ecclestone erinnert sich: «Jean Todt hat sein Team gut vor dem Druck geschützt, den Luca di Montezemolo ausgeübt hat. Jean hat getan, was getan werden musste. Er hat die richtigen Leute an Bord geholt. Ich habe mich mal mit Michael Schumacher unterhalten und ihn gefragt, wer das Team eigentlich führt. Er hat mir gesagt: Ich tue es!»

Ob sich der aktuelle Ferrari-Teamchef diese Strategie beim heutigen FIA-Präsidenten abschauen kann, um auf die Erfolgsspur zurückzufinden, wagt der Chefpromoter der Königsklasse zu bezweifeln: «Maurizio ist in einer schwierigen Situation. Ich nehme an, dass er seine Ideen hat. Aber er kann sie nicht umsetzen, weil jemand über ihm steht. Jean hat seine Ideen so an Montezemolo verkauft, dass der am Ende geglaubt hat, es seien seine eigenen. Das ist die Kunst.»

Deshalb bleibt Ecclestone auch vorsichtig, wenn es um die Erfolgsaussichten der Italiener in den nächsten fünf Jahren geht. Auf die Frage, ob die Scuderia bis 2021 einen weiteren Titel gewinnen kann, erklärt er trocken: «Das hängt von den Gegnern ab.»

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