Toto Wolff: «In 10 Jahren schreibe ich auch ein Buch»
Toto Wolff: «Natürlich kann sich ein Wechsel im Team der Fahrer psychologisch auswirken, und das haben wir auch berücksichtigt, als wir diese Entscheidung trafen»
Es war bemerkenswert, wie Lewis Hamilton in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Abu Dhabi-GP auf die Frage nach dem Mechaniker-Tausch mit seinem Mercedes-Teamkollegen und Titel-Kontrahenten Nico Rosberg reagierte. Der Brite erklärte spitz: «Das ist eine sehr gute Frage», und zu Rosberg gewandt: «Ich würde gerne von dir wissen, mit welchen Argumenten diese Entscheidung dir gegenüber begründet wurde.»
Während der Deutsche die – an ihn gerichtete – Frage diplomatisch beantwortete, holte Hamilton noch einmal aus und fügte an die kurze Erklärung seines Teamkollegen an, er werde in zehn Jahren ein Buch schreiben, in dem man die ganze Wahrheit hinter dem Tausch nachlesen könne.
Einige Journalisten nahmen diese Vorlage dankend zum Anlass, die alten Verschwörungstheorien hervorzukramen, die immer wieder auftauchen und von missverstandenen Wortspenden des aktuellen Weltmeisters auch am Leben gehalten werden. Dennoch bleibt Motorsport-Direktor Toto Wolff ruhig, wenn die Sprache auf die jüngsten Aussagen des Briten kommt.
Darauf angesprochen scherzte der Wiener: «Ich werde in zehn Jahren auch ein Buch schreiben, dann kennt ihr die ganze Geschichte.» Weitaus ernster fügte er an: «Ich finde es bemerkenswert, wie unsere beiden Piloten im Sinne des Teams ein professionelles Verhältnis pflegen, ich kann mir vorstellen, dass der Druck immens ist, der auf ihnen lastet. Natürlich kann sich ein Wechsel im Team der Fahrer psychologisch auswirken, und das haben wir auch berücksichtigt, als wir diese Entscheidung trafen.»
Dennoch stand für Wolff fest, dass die Rochade von fünf Mechanikern aus den beiden Lagern die richtige Wahl war. «Wir müssen unsere Entscheidungen für einige hundert Leute treffen, und nicht nur mit Blick auf unsere beiden Piloten. Es ist unsere Pflicht, an alle 1500 Leute zu denken, wenn wir eine Wahl treffen. Das dürfen wir nie mit Blick auf eine einzelne Person machen.»