Ist Nico Rosberg zu beneiden? Immerhin hat der frisch gebackene Formel-1-Weltmeister nach seinem Titelgewinn einen straffen Terminplan, hetzt von Ort zu Ort. Nachdem er die Nacht nach dem Triumph in Abu Dhabi durchgefeiert hatte, präsentierte er sich bei der ProSieben-Show "Circus HalliGalli" reichlich angeschlagen, mit Augenringen, Sonnenbrille und heiserer Stimme. Zu seinem Terminplan meinte der Mercedes-Pilot: "Jetzt wird es richtig bekloppt. Es geht jetzt rund um die Welt, kreuz und quer. Ich setze mich einfach in den Flieger und fliege dahin, wo man mir sagt, wo ich hinfliegen soll." Erstes Ziel war am Dienstag Malaysia, wo Rosberg bei Sponsor Petronas bei zahlreichen Interviews Rede und Antwort stand. "In der Nacht danach fliegen wir zurück nach Europa, um am Mittwoch rechtzeitig in Stuttgart zu sein. Das wird nicht sehr schön", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der den Champion begleitet. Doch Rosberg würde gerne noch einen Zwischenstopp einlegen und nahm die Planung kurzerhand selbst in die Hand. "Hallo Herr Sven Gerich, ich würde gern morgen (Mittwoch Vormittag) bei Ihnen im Rathaus auf einen Handkäs mit Musik vorbeikommen. Mit meiner Familie. Geht das? Mfg Nico", schrieb Rosberg auf seiner Facebook-Seite an den Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Wiesbaden. Gerich antwortete prompt: "Lieber Nico Rosberg, bitte um pn, damit wir etwas ausmachen können. Ich freue mich LG Sven Gerich." Rosbergs Sprecher Georg Nolte bestätigte wenig später, dass der Weltmeister tatsächlich eine Stippvisite in Wiesbaden plane. Dort kann er alles endlich sacken lassen. Denn Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda sagte am Sonntag nach Rosbergs Titelgewinn: "Es dauert mindestens drei Tage, bis Nico den WM-Titel realisiert hat. Wenn er erst einmal wieder zuhause zur Ruhe kommen kann, wird er sich langsam an diesen Gedanken gewöhnen können." Wiesbaden ist dafür dann wohl ohne Frage der geeignetste Ort.