Daniel Ricciardo: Gegen Max Verstappen nur eine Regel
Keine Probleme auf und neben der Strecke: Daniel Ricciardo und Max Verstappen
Wie heiss Formel-1-Teamduelle geführt werden können, bewiesen auch in diesem Jahr die WM-Kandidaten Nico Rosberg und Lewis Hamilton von Mercedes. Die beiden Silberpfeil-Piloten lieferten sich einen erbitterten Zweikampf um den Titel – und zwar auch neben der Strecke. Auch verbale Spitzen und Psycho-Spielchen gehörten dazu.
«Im WM-Kampf sind Freundschaften nicht möglich – ausser einer der WM-Gegner findet sich mit dem zweiten Platz ab. Aber sonst liegt das einfach nicht drin. Es ist klar, dass man in dieser schwierigen Situation unter ganz besonders grossem Druck steht, da sind viele Emotionen mit im Spiel», betont Champion Rosberg rückblickend.
Dass es auch anders geht, beweisen derzeit die beiden Red Bull Racing-Talente Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Im Malaysia-GP lieferten sich die beiden ein spannendes Duell an der Spitze und holten sich – dank des bitteren Motoren-Platzers von Lewis Hamilton, am Ende die ersten beiden Plätze.
In einem gegenseitigen Interview betonen die beiden Red Bull Racing-Piloten denn auch, dass der 16. WM-Lauf des Jahres ein Highlight der Saison 2016 darstellt. «Über das ganze Jahr gesehen hat der Malaysia-GP Christian (Horner, Teamchef, Anm.) am Glücklichsten gemacht. Besser kann es für ein Team nicht laufen. Klar, ich war als Sieger etwas glücklicher, aber aus Sicht des Teams war das eine Spitzenleistung.»
Verstappen pflichtet seinem Teamkollegen bei: «Das war auch ein gutes Duell, bei dem wir uns zwar nichts geschenkt, aber immer genug Platz gelassen haben. Die Jungs an der Boxenmauer mussten deswegen nicht tausend Tode sterben.»
Zufrieden können aber nicht nur die Entscheidungsträger mit ihren Schützlingen sein, auch die Team-Leitung hat sich ein Lob verdient, ist Ricciardo überzeugt. Im Gespräch mit den Kollegen von Motorsport.com erklärt er: «Red Bull Racing hat das Ganze bisher sehr gut gemacht. Wenn wir in der Startaufstellung nebeneinander stehen, dann erinnert uns das Team daran, dass wir in der ersten Kurve vorsichtig sein sollen, um uns gegenseitig nicht das Rennen zu ruinieren. Aber abgesehen davon dürfen wir frei fahren und hart kämpfen – solange wir uns nicht in die Kiste fahren.»
Der fröhliche Australier beteuert: «Wir kämpfen wie gegen jeden anderen Fahrer, einfach im Wissen, dass wir 600 oder 700 Mitarbeiter im Werk enttäuschen, wenn wir uns gegenseitig abschiessen.Ich hatte im Duell gegen Max auch nie Angst, dass es schiefgehen könnte, und das Team musste uns auch nie ermahnen.»