Daniel Ricciardo (Red Bull): Lewis Hamilton gewarnt
Daniel Ricciardo auf den Hügeln jenseits von Los Angeles
Der Rücktritt von Nico Rosberg Anfang Dezember erzeugt bis heute Nachbeben. Der vierfache GP-Sieger Daniel Ricciardo sagt: «Zunächst war ich verblüfft. Dann habe ich versucht, mich in seine Situation zu versetzen. Auf diese Weise konnte ich es ein wenig besser verstehen. Er hat eine Familie, er ist dem Sport seit vielen Jahren verbunden, das begann ja schon als Junge, während sein Vater Keke noch fuhr, dann eine eigene, lange Karriere. Es kann dich auslaugen, die ganze Reiserei, die Verpflichtungen, zudem hat er erreicht, was er immer wollte, er ist Weltmeister. Jetzt kann er es locker nehmen.»
Damit war auf einmal der heisseste Sitz der Formel 1 vakant, und Daniel Ricciardo meint: «Ich bin sicher – entweder ein Pilot hat Toto Wolff und Niki Lauda angerufen oder er hat wenigstens darüber nachgedacht. Für Bottas ist das eine grosse Chance, mal sehen, wie es läuft. Was mich angeht, so bin ich bei Red Bull Racing wunderbar aufgehoben.»
Ricciardo, WM-Dritter von 2014 und 2016, hat für den dreifachen Weltmeister Lewis Hamilton eine Warnung, wenn er auf der offiziellen Formel-1-Seite sagt: «2017 wird so Vieles neu, und natürlich hoffe ich, dass ich in einem titelfähigen Auto sitzen werde. Ich bin davon überzeugt, dass wir Mercedes-Benz angreifen können. Wenn wir solche Fortschritte machen wie im vergangenen Jahr, dann wird das alles andere als leichtes Spiel für Lewis Hamilton.»
Ricciardo trainiert derzeit in Kalifonien: «Die Trainingsbedingungen hier sind ideal. Der Januar ist immer intensiv, weil wir dann jeweils unsere Vorbereitung verschärfen. Aber dieses Mal ist es krasser. Weil wir es uns erlauben können, härter zu trainieren und uns keine Sorgen darüber machen müssen, wenn wir dabei ein wenig Muskelmasse zulegen. Das macht Spass. Und wir dürfen auch etwas mehr essen, das erhöht den Gute-Laune-Faktor (Beginnt zu lachen.) Ich stelle mein Training so breit auf wie nur irgend möglich. Also fahre ich Rad, bin natürlich in der Kraftkammer, ich boxe, die Liste ist ziemlich lang.»
Was den 27-Jährigen aus Perth auch freut: «Wir dürfen wieder ein wenig härter fahren, ohne ständig in Gefahr zu geraten, eine Strafe zu kassieren. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, die Fans so gut als möglich zu unterhalten.»
Die Fahrer freuen sich auf die neuen Autos. Daniel meint: «So wie sich das im Rennsimulator anfühlt, werden wir alle Hände voll zu tun haben. Was aber wirklich Sache ist, werden wir erst ab 27. Februar bei den Wintertests in Barcelona erfahren. Ich kann es kaum erwarten.»