Toto Wolff: «Müssen das Thema Ticketpreise angehen»
Toto Wolff: «Es muss rund um die Rennen ein attraktives Rahmenprogramm geboten werden»
Die neuen Formel-1-Besitzer bringen frischen Wind in die Königsklasse: Die Profis, die der US-Konzern Liberty Media für die GP-Zirkusleitung bestimmt hat, wollen die WM-Läufe attraktiver gestalten und auch neben der Strecke Gas geben. Das ist ganz im Sinne von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff.
Im Interview mit dem österreichischen Magazin «Trend» erklärt der Wiener: «In der Formel 1 funktioniert sehr viel sehr gut. Ein Highlight sind für mich die Rennen in Mexiko, die sehr gute Quoten und viel Spannung gebracht haben.» Und er fügt an: «Die Formel 1 ist nach wie vor die bestfunktionierende Sportart der Welt. Aber es ist klar, dass Modifikationen stattfinden müssen. Es ist wichtig, die Formel 1 für die sozialen Medien attraktiv zu machen.»
Und der neue Besitzer sei genau der richtige, um diesen Wandel in Angriff zu nehmen, ist Wolff überzeugt. «Bei Entertainment und Vermarktung von Sportevents kennen sich die Amerikaner aus», sagt der Österreicher, und lobt auch Ecclestones Nachfolger Chase Carey: «Wenn man seinen Track Record anschaut, ist er genau der Richtige für diesen Job. Er hat sich seine Sporen in der Sportvermarktung wirklich schon verdient. Er ist aber auch jemand, der genau weiss, wo seine Grenzen liegen.»
Deshalb hat Carey mit dem früheren Ferrari- und Mercedes-Teamchef Ross Brawn einen Formel-1-erfahrenen Profi ins Team geholt, betont Wolff. Careys Plan, jeden WM-Lauf zu einem Spektakel im Stil des Superbowls zu machen, betrachtet er jedoch kritisch. «Die Sache ist ja die, dass 21 Superbowls im Jahr auch nicht so attraktiv wären wie eben dieses Einzelevent», gibt er zu bedenken, beeilt sich jedoch anzufügen: «Was Carey eigentlich damit gemeint hat, ist, dass man die Formel-1-Rennen rundherum aufpeppen muss. Es muss rund um die Rennen ein attraktives Rahmenprogramm geboten werden.»
Ausserdem seien die hohen Eintrittspreise ein wichtiger Faktor, erklärt der 45-Jährige. «Das Thema Ticketpreise ist sicher eines, das Liberty Media angehen wird müssen», stellt Wolff mit Blick auf die halbleeren Zuschauerränge klar.