Red Bull–Aston Martin AM-RB001 heisst Valkyrie!
Der, pardon, die Aston Martin Valkyrie
Der Supersportler von Red Bull Advanced Technologies und Aston Martin wurde bislang immer AM-RB001 genannt. Nun hat der Ausnahmewagen einen richtigen Namen erhalten – Aston Martin Valkyrie, Walküre. Eine Walküre ist in der nordischen Mythologie ein weibliches Geistwesen aus dem Gefolge des Göttervaters Odin (Wotan). Die Walküren wählen die auf dem Schlachtfeld verstorbenen Einherjer (die ehrenvoll Gefallenen) aus, um sie ins Jenseits nach Walhall zu führen.
Mit Valkyrie wird bei Aston Martin die Tradition fortgesetzt, Autos mit einem Namen zu belegen, der mit V beginnt. Diese Tradition begann 1951 mit dem Vantage, der sich vom DB2 abheben sollte. 2005 wurde der Vantage dann zur eigenen Modellreihe.
Virage, Vanquish, Vulcan, nun Valkyrie, die Tradition lebt weiter. Marek Reichmann von Aston Martin sagt: «Die Namen der Aston Martin haben eine tiefe Bedeutung. Sie sollen inspirieren und aufreizen. Sie sollen eine Geschichte erzählen und eine Historie bereichern, die nun schon 104 Jahre dauert. Wir wollten für ein ganz besonderes Auto einen ganz besonderen Namen. Für ein Auto, das keine Kompromisse eingeht, wollten wir etwas, das nach Kraft und Ehre klingt, nach etwas, das von Göttern auserwählt wurde.»
Wie der Name sollen auch die Fahrleistungen nicht von dieser Welt sein.
Supersportwagen Valkyrie: Ziel 900 PS
Der englische Sportwagenhersteller hatte im Februar neue Informationen zu jenem Über-Auto preisgegeben, das mit Red Bull Advanced Technologies gebaut wird. Der Motor wird beim renommierten Motorenbauer Cosworth gebaut, es handelt sich um einen 6,5-Liter-V12-Saugmotor. Dazu wird es ein Energierückgewinnungssystem geben, das ähnlich funktioniert wie in einem GP-Renner.
Das mit einer Wippenschaltung am Lenkrad betätigte Siebenganggetriebe stammt von der Firma Ricardo, welche derzeit unter vielem mehr Motoren und Getriebe für die McLaren-Strassensportwagen baut und auch für zahlreiche Formel-1-Rennställe tätig ist. Die Karbonzelle des Chassis wird bei der kanadischen Firma Multimatic gebaut. Die Elektronik für Motor und Fahrsicherheitssysteme stammt von Bosch, die Bremsanlage von Alcon und Surface Transforms.
Aston Martin hatte früher erklärt, es werde ein Leistungsgewicht von 1:1 angestrebt, bei einem Gewicht von 900 Kilogramm würde das also bedeuten – der V12-Motor wird 900 PS leisten.
Vom Wagen werden insgesamt 150 Stück gebaut, die Auflage gilt als ausverkauft. Die erste Walküre soll im Idealfall 2019 ausgeliefert werden. 25 weitere Fahrzeuge werden für Renneinsätze gebaut.
Aston-Martin-Chef Andy Palmer hat als Richtwert erklärt, dass der Aston Martin in Silverstone so schnell sein soll wie ein Formel-1-Auto.
Der Kindheitstraum von Adrian Newey
Mit aufregenden Projekten wie dem atemraubenden Valkyrie hält Red Bull den genialen Technikchef Adrian Newey bei Laune. Ein solches Supersportwagenprojekt ist genau, das den genialen Engländer reizt und ihn davon abhält, mit einem anderen Arbeitgeber zu liebäugeln. So gab es wiederholt Angebote aus Maranello für den besten Formel-1-Techniker der Gegenwart.
Red Bull Advanced Technologies und Aston Martin wollen nichts weniger, als ein bahnbrechendes Hyper-Auto zu bauen – eine Symbiose von Formel-1-Technik mit Aston-Martin-Design. Red-Bull-Technikchef Adrian Newey arbeitet dabei eng mit dem Kreativchef von Aston Martin zusammen, Marek Reichman.
Adrian Newey sagt: «Seit ich sechs Jahre alt war, hatte ich zwei Träume – Rennwagen zu entwerfen und einen Supersportwagen obendrein. Das erste Ziel konnte ich ausleben, das andere köchelte immer ein wenig vor sich her, ich habe zahllose Entwürfe gemacht im Laufe der Jahre. Nun ergab sich diese Möglichkeit mit Aston Martin, und ich finde das überaus aufregend.»
Aston Martin teilt über den eigenen Wagen mit: «Wir sind in Sachen Aerodynamik Wege gegangen, die noch kein Autohersteller beschritten hat – um Abtriebswerte zu erzeugen, die für ein Strassenfahrzeug unerreicht sind.»
Der Wagen ist eine Verschmelzung von Marek Reichmans Formensprache für Aston Martin mit dem aerodynamischen Wissen von Adrian Newey.