MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Marc Gené: «Ferrari zeigte den besten Wintertest»

Von Mathias Brunner
​Seit 2004 arbeitet Marc Gené als Testpilot von Ferrari. Der Spanier sieht Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in einer starken Position: «Noch nie habe ich bei Ferrari einen so vorzüglichen Wintertest erlebt.»

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo hat vor kurzem Ferrari rote Rosen gestreut: «Ferrari war vom ersten Testtag an überaus eindrucksvoll», sagte der Australier über die acht Wintertesttage von Barcelona. Für mich bleibt Mercedes Favorit, aber der Ferrari ist förmlich geflogen.»

Tatsächlich hat Ferrari nun drei Jahre in Folge im Wintertest die Bestzeit erzielt. Titelfähig waren sie bisher dennoch nicht: 2015 konnte Sebastian Vettel drei Rennen gewinnen (Malaysia, Ungarn und Singapur) und wurde WM-Dritter hinter Lewis Hamilton und Nico Rosberg, 2016 folgte ein Rückschlag – der Heppenheimer und sein finnischer Stallgefährte Kimi Räikkönen konnten keinen GP-Sieg erkämpfen.

Das wird 2017 nicht noch einmal passieren, davon sind viele Experten überzeugt, welche die Testarbeit von Ferrari auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya miterlebt haben. Einer von ihnen ist Marc Gené (42), der seit 2004 als Test- und Demonstrationsfahrer für Ferrari arbeitet.

Der Katalane aus Sabadell kennt in Maranello jeden Stein. Im Rahmen der Formel-1-Jahrespräsentation von Movistar in Spanien sagt der 36fache GP-Teilnehmer: «Noch nie in dreizahn Jahren Arbeit für die Italiener habe ich bei Ferrari einen so vorzüglichen Wintertest erlebt.»

«Die Standfestigkeit ist der beste Gradmesser. Wir haben ja nur noch acht Wintertesttage als Saisonvorbereitung. Wer hier nicht zum Fahren kommt, der hat schon einen enormen Nachteil. Ferrari war in Sachen Zuverlässigkeit nicht die Nummer 1, das war Mercedes, aber wir sind auf einem sehr hohen Niveau gefahren.»

«Was auch ganz wichtig ist: Der Rennwagen reagiert auf Veränderungen der Abstimmung genau so, wie er das tun sollte. Die Fahrer sind beide zufrieden.»

Gené weiter über das Winterprogramm der berühmtesten Scuderia der Welt: «Wir haben weder links noch rechts geschaut. Ferrari hat sich komplett aufs eigene Programm konzentriert. Gewiss, man hätte immer hier und da gerne noch mehr Runden gefahren. Aber Ferrari hat das angestrebte Programm fast komplett erfüllen können.»

Ergebnis: In der imaginären Startaufstellung von Barcelona würde Ferrari in der ersten Reihe stehen.

Die Testbestzeiten von Barcelona

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Rundenzahl der Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Rundenzahl und Kilometer der Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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