Pascal Wehrlein (Sauber): «Erwartet keine Wunder!»
Marcus Ericsson mit Pascal Wehrlein
Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein musste aufgrund von Nachwirkungen seines Unfalls beim Race of Champions (Januar 2017) die Hälfte der Wintertests sausen lassen. In Australien nun haben ihn die verantwortlichen Ärzte Alain Chantegret (FIA) und Brent May (Australien-GP) untersucht – Startfreigabe für den Deutschen!
Der DTM-Champion von 2015 bestätigt vor dem Saisonbeginn: «Ich war nach den Tests in Spanien fünf Tage lang in Österreich. Dort habe ich mit Physio Jo Leberer voll trainiert. Alles ist prima.»
Die fehlenden Tests sollen gemäss Pascal «keine Ausrede sein, wenn etwas nicht gut läuft. Letztlich war ich am Unfall in Miami selber schuld. Nun muss mir halt die Erfahrung aus der zweiten Testwoche reichen, um in die Saison zu gehen.»
«Niemand sollte von uns hier in Melbourne Wunder erwarten. Aber klar muss das Ziel darin bestehen, konkurrenzfähig zu sein und den Anschluss ans Mittelfeld zu finden. Melbourne ist für uns eine Standortbestimmung. Bei den ersten Rennen kann immer viel passieren. Bei den Tests hat sich ja gezeigt, dass auch gute Autos mal stehenbleiben. Aber ob es aus eigener Kraft für Punkt reicht, das ist eher zu bezweifeln.»
«Ich freue mich, dass es losgeht. Bei den Tests fährst du vor allem gegen die Uhr, jetzt endlich fährst du gegen die Anderen Rad an Rad. Darauf freue ich mich sehr.»
Viele befürchten bei den neuen Autos, die mehr Abtrieb aufbauen, für die Piloten ein Überholproblem – weil es für die Fahrer noch schwieriger ist, sich in den Windschatten des Vordermannes zu arbeiten. Wehrlein meint: «In der Formel 1 arbeiten angeblich die besten Fahrer der Welt. Da müssen wir halt einen Weg vorbei an den Gegnern finden.»
Ist der Vorjahresmotor von Ferrari für 2017 nicht ein grosser Nachteil? Pascal: «Zu Beginn des Jahres nicht, aber ich fürchte, wir werden uns in der zweiten Saisonhälfte schwer tun, vor allem auf schnellen Strecken wie in Monza oder Spa-Francorchamps.»
«Generell sehe ich aber Sauber vor einem grossen Aufschwung. Nach der Rettung des Teams können wir endlich wieder voll entwickeln, ich erwarte da im Laufe der Saison grosse Fortschritte.»
Zu seinem neuen Stallgefährten Marcus Ericsson sagt Wehrlein: «Wir haben uns schon 2016 gut verstanden, als wir noch nicht Stallgefährten waren. Er ist ein fairer Fahrer, wir kommen bislang super zurecht und tauschen rege Informationen aus. Vom Verständnis des Autos her gehen wir ebenfalls in die gleiche Richtung.»