MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Lewis Hamilton: Australien-Sieg futsch wegen Pfuschs?

Von Mathias Brunner
​Viele Fans fanden nach dem WM-Auftakt in Melbourne: Der Boxenstopp von Leader Lewis Hamilton war schlecht angesetzt, Sebastian Vettel sagte «grazie». Mercedes-Stretege James Vowles nimmt Stellung.

Hat Mercedes-Benz in Australien dem Ferrari-Rennstall den Melbourne-Sieg auf dem, pardon, Silbertablett serviert? Davon sind viele Fans nach dem Melbourne-GP überzeugt. Sie argumentieren, Mercedes hätte als Leader nicht zuerst reinkommen müssen, zudem sei der Stopp zu schlecht getimt gewesen, wie sich dann ja bewiesen habe – als Hamilton hinter Red Bull Racing-Fahrer Max Verstappen zurück auf die Bahn und als Fünfter nicht am Niederländer vorbei kam.

Zur Erinnerung: Hamilton tauchte schon in Runde 17 an die Box, Ferrari-Star Sebastian Vettel aber ein halbes Dutzen Runden später. In diesen sechs Runden freier Fahrt konnte der vierfache Champion Vettel genügend Vorsprung herausfahren, um nach dem eigenen Stopp in Runde 23 in Führung zu bleiben.

Chefstatege James Vowles erklärt auf dem YouTube-Kanal von Weltmeister Mercedes-Benz nun, warum er seine Entscheidung traf und wieso er nicht der Ansicht ist, einen Fehler gemacht zu haben.

«Wir hatten mit Vettel einen harten Kampf. In Runde 8 funkten wir Lewis an und sagten ihm, er solle den Hammer auspacken. Wir wollten herausfinden, ob wir nicht einen Vorsprung herausfahren können. Aber Vettel hatte jedes Mal eine Antwort, wenn Lewis versuchte, das Tempo zu verschäften, und es wurde klar, dass die Reifen am Wagen von Lewis nicht so gut funktionieren wie am Ferrari von Vettel. Ab diesem Punkt war uns klar – Ferrari ist schneller, das war ein kritischer Moment im Rennen.»

«Unsere Frage war nun: Wenn wir wissen, dass Vettel schneller ist, wie können wir sicherstellen, dennoch in Führung zu bleiben und dieses Rennen zu gewinnen? Es war klar: Wenn wir nun stoppen, dann fallen wir hinter Räikkönen und Verstappen. Aber in aller Wahrscheinlichkeit wird Lewis an diesen beiden Autos nicht vorbei kommen.»

«Wir dachten: Wenn wir nun anhalten, dann versucht Red Bull Racing vielleicht, Räikkönen zu unterschneiden. Wir gingen davon aus, dass Kimi deutlich länger als Max fahren würde. Wir errechneten, dass Lewis mit einem frühen Stopp länger freie Bahn haben und damit eher Zeit gutmachen kann. Aber Verstappen blieb länger als erwartet auf der Bahn, das hat uns wohl das Rennen gekostet. Er holte später als Reifen, daher strandete Lewis hinter Max. Wäre das nicht passiert, wäre Lewis vor Verstappen rausgekommen, dann bin ich sicher, er hätte dank freier Fahrt so viel Raum gewonnen, dass Vettel nicht vor ihm auf die Bahn gekommen wäre. Es war wirklich knapp, und wir müssen ehrlich genug sein zu sagen – unsere Rechnung ist wegen Verstappen nicht aufgegangen. Aber die Idee an sich war die Richtige.»

«Wir haben dann kurz erwogen, auf Plan B zu gehen, also auf zwei Reifenwechsel, vielleicht auch begünstigt durch eine Safety-Car-Phase. Im vergangenen Jahr hatten wir im Albert-Park drei Safety-Car-Einsätze. Wir verwarfen Plan B letzlich wegen Kimi und Max, die vor Lewis fuhren.»

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