Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Tanz der Zigeunerin

Von Mathias Brunner
​Das Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen ungewöhnlichen Sportwagen an einem vertrauten Ort. Auch der Sponsor dürfte vielen Rennfans bekannt sein. Wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Zur Auflösung der Vorwoche: Zu sehen war Brian Redman mit seinem Cooper T86B-BRM im Grossen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps 1968. Um genau zu sein, ist es genau jener Augenblick, als die Vorderradaufhängung am Wagen des Engländers kollabiert ist.

In seinem hervorragenden Buch «Daring Drivers, Deadly Tracks» erzählt Redman, was dann geschah: «Ich versuchte, den Wagen in einen Dreher zu zwingen, um Speed abzubauen und rückwärts einzuschlagen. Leider blockierte die Lenkung und ich prallte seitlich in die Leitschienen. Dabei wurde mein Arm zwischen Chassis und Leitplanen eingeklemmt. Der Schwung reichte, um den Wagen über die Pistenbegrenzung zu werfen, einen Streckenpostenstand zu demolieren und einen einen geparkten Vauxhall Velox zu krachen. Nur dieser ungewöhnliche Prallbock verhinderte, dass mein Auto in den Wald geschleudert wurde. Der Cooper hatte nur noch ein Rad, ein Streckenposten lag schwer verletzt am Boden, dann brach Feuer aus.»

Unfassbar: Einer der Helfer hatte eine brennende Kippe im Mund, das Feuer, zuvor gelöscht, wurde dadurch erneut entzündet. Die Streckenposten hoben Redman aus dem Auto, legten ihn auf den Boden, dann kümmerten sie sich im ihren Kollegen, der vor Schreck eine Herzattacke erlitten hatte.»

Redman war wenig amüsiert, dass Teambesitzer John Cooper später verbreitete, der Unfall sei Ergebnis eines Fahrfehlers gewesen. Zum Glück konnte das LAT-Bild von Peter Burn das Gegenteil beweisen.

Redman, einer der erfolgreichsten Allround-Racer im Motorsport, erholte sich. Das damals in den Arm eingesetzte Metall hat der heute 80-Jährige heute noch drin.

Seine grössten Erfolge feierte Brian im Sportwagen und in der Formel 5000. Als Pilot im Porsche-Werksteam, bei Ferrari oder bei BMW siegte er auf den fabelhaftesten Langstreckenpisten der Welt – in Daytona, bei der Targa Florio, auf dem Nürburgring, in Sebring, in Spa-Francorchamps. Nur in Le Mans reichte es nie zum ersten Platz.

Die Statistik in der Formel 1 ist ein Hohn, wenn wir an das Talent von Redman denken: Nur zwölf Starts, Dritter in Spanien 1968 (bei seinem zweiten Grand Prix),viel zu selten im GP-Sport hatte Redman konkurrenzfähiges Material.

Ein Angebot von Shadow schlug er aus, als die lukrative Formel 5000 lockte: In den USA wurde Redman drei Mal in Folge Meister (1974 bis 1976), und die Liste seiner Gegner zeigt, was er geleistet hat: Mario Andretti, Al Unser, James Hunt, Tony Brise, Vern Schuppan, Jackie Oliver, Alan Jones, Danny Ongais, Peter Gethin – um nur einige zu nennen.

Redman fuhr so gut wie alles, was vier Räder hatte und überlebte drei schwere Unfälle: Belgien 1968 mit dem Formel 1, Targa Florio 1971 mit dem Langstrecken-Porsche 908 (Lenkungsbruch, Feuer, Redman trägt die Male noch heute) sowie Mont-Tremblant 1977 im F5000-Lola (Auto auf einem Hügel abgehoben, Rückwärtssalto, Redman erlitt einen gebrochenen Nacken, eine zersplitterte Schulter, ein gebrochenes Brustbein und mehrere Rippenbrüche). Die Erholung dauerte fast neun Monate, aber Redman biss sich durch.

Sein letztes Rennen als Profi bestritt Redman 1989 für Aston Martin. Der in Florida lebende Brite ist heute noch bei zahlreichen Veranstaltungen für historische Rennwagen ein gern gesehener Gast.

Dieses Mal ist die Aufgabe nur auf den ersten Blick einfach: Die tanzende Zigeunerin hat uns im Rennsport jahrelang begleitet. Beim Auto wird es bereits schwieriger. Punkto Fahrer und Strecke helfen ein scharfes Auge.

Wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie mit – viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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