Max Verstappen: «Mit Felipe Massa reden? Wozu?»
Max Verstappen
Für die Bestzeit in einem dritten freien Training gibt es höchstens ein Schulterklopfen und eine Fussnote in der reichen Formel-1-Statistik. Ein besserer Startplatz oder gar ein WM-Punkt springt dabei nicht heraus. Und so hält Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen über seine Bestzeit vom Samstag fest: «Die sagt nur eines aus – wir waren konkurrenzfähig.» Leider konnte der Niederländer das im Qualifying nicht unterstreichen: Nach Rang 2 im ersten Quali-Segment und Platz 6 im zweiten Teil des Abschlusstrainings sprang am Ende der sechste Startplatz heraus. Und damit lag der 19-Jährige unter den Möglichkeiten seines Autos, denn RBR-Stallgefährte Daniel Ricciardo wird als Vierter ins Rennen gehen.
«Eigentlich lief das Abschlusstraining recht gut», blickt der Spanien-GP-Sieger von 2016 zurück, aber dann kam Max ein alter Bekannter in die Quere. Verstappen: «Ich lag hinter Hamilton und bereitete mich auf den letzten Lauf vor. Eben als ich zur letzten Kurve komme, fährt mir Massa vors Auto und hält beinahe an. Hinter mir war eine Riesenlücke, also dachte ich – was macht er da?»
«Ich bremste, schaltete runter und tuckerte die ganze Kurve im ersten Gang durch, um mir wieder eine Lücke zu schaffen, das hat meine Runde ruinierte, denn die Temperatur der Reifen fiel in den Keller. Wenn die Pirelli-Walzen aus dem optimalen Betriebsfenster kippen, dann ist es ganz schwierig, sie wieder zum Arbeiten zu bringen. Die Folge: Mein erster Sektor war schlecht, wegen der kalten Reifen rutschte ich in der ersten Kurve geradeaus, und wenn du da schon zwei Zehntelsekunden herschenkst, kannst du die später kaum noch aufholen, erst recht nicht, wenn es zwischen den Piloten auf den Rängen 4 bis 7 nur um wenige Zehntel geht.»
Letztlich fehlten Max auf Daniel Ricciardo 143 Tausendstelsekunden, anders gesagt: Die besagten zwei Zehntel hätten gereicht, um ihn in die zweite Startreihe zu hieven.
Auf die Frage, ob er Felipe Massa zur Rede gestellt habe, meint Max mit einem Augenzwinkern: «Wozu? Er ist Brasilianer, da gibt es nicht viel zu diskutieren. Aber schade ist es halt schon. Ich finde, man darf die anderen Piloten ruhig ein wenig respektieren und ihnen eine genügend grosse Lücke lassen, so dass jeder seine schnelle Runde fahren kann.»
Fürs Rennen ist aber noch alles drin, wie Verstappen betont: «Ich halte Mercedes für am schnellsten, aber wenn ein Rennen auf die Reifen geht wie hier, dann scheinen sie Mühe zu haben. Wir wissen auch, dass Mercedes und Ferrari fürs Qualifying jeweils Leistung hochfahren. Im Rennen sollten wir eher bei der Musik sein.»