Vandoorne nach Honda-Desaster: «Wünsche ich keinem»
Stoffel Vandoorne
Stoffel Vandoorne kam gar nicht erst in die Lage, Fernando Alonso nachzueifern. Denn für den Belgier war der Bahrain-GP beendet, bevor er überhaupt begonnen hatte. Ein Problem mit dem Honda-Motor zwang ihn vor dem Start zur Aufgabe. Er konnte sich also nicht wie sein Teamkollege am Funk über die Japaner auslassen.
Alonso hatte in Bahrain mal wieder seine Frustration verbal zur Schau getragen und Honda via Funk gedemütigt. «Ich bin noch kein Rennen mit weniger Leistung gefahren!» schimpfte Alonso unter anderem. Auf seinen Teamkollegen angesprochen, meinte er sarkastisch: «Ich weiß nicht, ob es Glück oder Pech für ihn war, denn man ist auf der Geraden so wehrlos, man kann sich einfach nicht verteidigen.»
Für Vandoorne war es eine «Schande» und «enttäuschend», dass er das Rennen nicht in Angriff nehmen konnte, nachdem McLaren-Honda das ganze Wochenende über Probleme mit der Antriebseinheit plagten. «Die Situation ist kein Spaß, die wünsche ich keinem. So ist es aber im Moment», meinte er bloß. Was soll er auch groß sagen?
Auf seine eigene Situation angesprochen, wich er aus. Für Alonso ist die Situation sicher nicht minder bitter, aber aus anderen Gründen. Er fährt im Herbst seiner Karriere, viele Chancen für den nächsten Titelgewinn dürfte er nicht mehr haben. Doch er hat schon zwei auf seinem Konto, muss niemandem mehr etwas beweisen und gilt für viele Beobachter immer noch als komplettester Fahrer der Formel 1.
Vandoorne hingegen muss er noch darlegen, weshalb er als eines der größten Talente gilt. Die Gefahr ist groß, dass er nach einer Chaossaison mit McLaren-Honda verbrannt ist. «Wir wussten, dass es schwierig werden würde. Ich glaube, dass das Team die Probleme lösen kann. Ich bin zuversichtlich, dass ich einen guten Job machen kann, wenn alles zusammenkommt», sagte er. Fragt sich nur, wann das bei den Honda-Problemen der Fall sein wird.
Deshalb hofft Vandoorne auf Updates beim nächsten Rennen in Russland. «Wir brauchen dringend Verbesserungen», forderte er und hofft auf die Testfahrten in Bahrain in dieser Woche. «Das wird uns sicher helfen.» Wenn McLaren-Honda denn zum Fahren kommt.