Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bahrain-Test: Vettel (Ferrari) genervt, Bottas-Defekt

Von Mathias Brunner
​Rote Flagge in Bahrain ausgerecht für den schnellsten Mann: Valtteri Bottas im Mercedes-Benz. Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Frustrierender Tag für Bahrain-Sieger Sebastian Vettel: Lange Pause.

Die zehn Formel-1-Rennställe sind in der Wüste von Sakhir nicht auf Zeitenjagd. Dies ist der erste Grund, warum die Rundenzeiten vom vergangenen Wochenende im Testbetrieb nicht erreicht werden. Grund 2: Die besten Zeiten werden auf dem Bahrain International Circuit gefahren, wenn sich der Tag verabschiedet hat und die Temperaturen angenehm werden. Aber beim Bahrain-Test wird meist am Tag und unter praller Sonne gefahren. Die Asphalttemperaturen sind zu hoch, das verfälscht die Ergebnisse, die Reifen reagieren auf kleinste Nuancen der Bodentemperatur. Dazu ist es heute in Bahrain böig.

Den Teams ist das nicht einerlei: Denn es geht um mehr Erfahrungen mit der Abstimmung der Rennwagen, um Dauerläufe mit den Pirelli-Reifen, um das Ausloten neuer Teile, um Gegenprüfungen – wie exakt stimmen Flussdynamikberechnungen, Windkanalwerte und Daten von der Rennstrecke überein? Das alles ist schwierig, wenn die Verhältnisse wie Temperatur und Wind nicht konstant sind.

Valtteri Bottas fuhr seine bisherige Bestzeit ohne den umstrittenen T-Flügel, den er am Bahrain-Wochenende (zum zweiten Mal nach China) verloren hat und der daraufhin verstärkt werden musste (der Flügel, nicht Vallteri).

Der Finne erzeugte die bislang einzige Unterbrechung: Sein Silberpfeil rollte aus, später fanden die Techniker ein nicht näher erklärtes Problem mit der Lenkung.

Bei Force India liess Esteban Ocon mit der zweitbesten Zeit aufhorchen, inzwischen sitzt Sergio Pérez im Wagen. Wechsel auch bei Toro Rosso: Carlos Sainz hat von Daniil Kvyat übernommen.

Einen frustrierenden Tag erlebt Bahrain-Sieger Sebastian Vettel: Eigentlich war eine längere Pause dafür gedacht, seine Gina auf den Abstimmungsstand vom vergangenen Wochenende zurückzubauen, aber dann entdeckten die Techniker ein Leck. Die Pause dauert länger. Am Wagen wird derzeit kaum gearbeitet. Das könnte darauf hinweisen, dass hier bald frühzeitig Schluss ist.

Probleme auch bei Red Bull Racing: Ein Blick in die Box zeigt – die komplette Hinterachse musste vom Chassis weggenommen worden. Auch dies sieht nach einer längeren Pause aus.

Erstmals seit 2013 sitzt der 19fache DTM-Laufsieger Gary Paffett im Formel 1. Der langjährige McLaren-Testpilot lenkt einen Williams.
Aufwärtstrend bei Stoffel Vandoorne: Sein McLaren-Honda macht für einmal keine Mucken, die sechstbeste Zeit ist allerdings ultraweichen Pirelli-Reifen zu danken.

Bahrain-Test, Tag 2 – nach sechs Stunden

1. Valtteri Bottas (SF), Mercedes W08, 1:31,771 min (98 Runden)
2. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:32,142 (60)
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR12-Renault, 1:32,213 (61)
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:32,615 (15)
5. Gary Paffett (GB), Williams FW40-Mercedes, 1:33,157 (72)
6. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda 1:33,190 (56)
7. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:33,192 (45)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:33,685 (11)
9. Sergej Sirotkin (RU), Renault RS17, 1:34,174 (46)
10. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:34,407 (51)
11. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:35,212 (57)
12. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, – 

Bahrain-Test, Tag 1

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:31,358 min (97 Runden)
2. Antonio Giovinazzi (I), Ferrari SF70-H, 1:31,984 (93)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:32,349 (45)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:32,452 (87)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:32,509 (56)
6. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:33,624 (74)
7. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:33,729 (35)
8. Sean Gelael (RI), Toro Rosso STR12-Renault, 1:33,885 (78)
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:33,894 (89)
10. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:33,939 (70)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:34,550 (106)
12. Oliver Turvey (GB), McLaren MCL32-Honda 1:35,011 (17)

Testfahrten 2017

Tests innerhalb und nach der Saison
18./19. April: Bahrain
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Testfahrten Pirelli
18./19. April: Ferrari in Bahrain
16./17. Mai: Renault und Toro Rosso in Barcelona
31. Mai/1. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard (Regenreifentest)
29./30. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard
18./19. Juli: Williams und Haas in Silverstone
19./20. Juli: McLaren-Honda in Magny-Cours
1./2. August: Mercedes auf dem Hungaroring
3./4. August: Ferrari in Barcelona
7./8. September: Mercedes in Paul Ricard
31. Oktober/1. November: Sauber und Force India in Mexiko
14./15. November: McLaren-Honda in Interlagos

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